Abriss der Akropolis ist besiegelt, zwei Möbelmärkte kommen

Die Lichtenberger "Akropolis" neben dem "Globus"-Baumarkt soll abgerissen werden. Dazu wurde am 9. Mai auf einer Einwohnerversammlung informiert. | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Die Lichtenberger "Akropolis" neben dem "Globus"-Baumarkt soll abgerissen werden. Dazu wurde am 9. Mai auf einer Einwohnerversammlung informiert.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Alt-Hohenschönhausen. Der Investor Kurt Krieger kaufte die Baubrache in der Nähe vom Globus-Gartenbaumarkt. Die beiden Möbel-Märkte "Höffner" und "Sconto" sollen von der Märkischen Spitze dort hin ziehen.

"Wir sind Nutznießer des Projekts, das für "Globus" so unglücklich verlaufen ist", sagte Kurt Krieger. Vor etlichen Jahren sollte der Globus-Gartenbaumarkt an der Landsberger Allee um ein SB-Warenhaus erweitert werden. Diese Pläne scheiterten, denn der Bezirk wollte nicht die gewünschte Verkaufsfläche genehmigen. Ein Gerichtsstreit folgte – und ist laut Bezirksamt bis heute anhängig. Zurück blieb ein Bauskelett gleich neben dem Gartenbaumarkt. Die Anwohner nennen es spöttisch "Akropolis von Lichtenberg".

Obwohl der juristische Streit weiterläuft, hat "Globus" die Fläche samt Gartenbaumarkt an den Investor Kurt Krieger verkauft. Am 9. Mai stellte Krieger zusammen mit dem Bezirksamt nun seine Pläne für die Entwicklung der Fläche im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung vor. Das Bebauungsplanverfahren für das neue Projekt wurde erst Mitte April eröffnet, noch keines der Fachgutachten für Verkehr oder Umweltbelange ist abgeschlossen; die Bürger werden also recht früh einbezogen. Ein wichtiger Grund dafür ist die Entwicklung des Gebietes vis á vis von dem Sondergebiet mit dem Möbel-Markt Ikea und den Baumarkt Globus. Denn zwischen dem Arendsweg und der Ferdinand-Schulze-Straße wird gleichzeitig ein Wohngebiet mit 2500 Wohnungen geplant. "Wir wollen alles auch zusammen betrachten", hob Baustadtrat Nünthel (CDU) hervor, obwohl die Bebauungsplanverfahren formal getrennt sind.

Beide Brachen südlich und nördlich der Landsberger Allee sollen also verschwinden. Südlich unter den Hausnummern 360 und 362 plant der Investor den Bau von zwei Möbelfachmärkten – "Höffner" und "Sconto" – mit Tiefgaragen und Stellplätzen. Der bisherige Standort der beiden Möbelmärkte an der Märkischen Spitze soll dafür aufgegeben werden. Besonderes Augenmerk legen die Planer auf den Verkehrsfluss am Arendsweg. Hier soll der südliche Teil des Weges – der nördliche verläuft durch das künftige Wohngebiet – mehrspurig ausgebaut und mit Kreisverkehren ausgestattet werden, um einfache Wege zu den Möbelmärkten und dem Globus-Markt zu ermöglichen. Dabei soll der Arendsweg auch erstmals den Landschaftspark Herzberge für die Anwohner nördlich der Landsberger Allee erschließen. Ein Rad- und Fußgängerweg soll deshalb den südlichen Arendsweg säumen und so als Nord-Süd-Achse für das Wohngebiet "Weiße Taube" fungieren.

Was die zusätzlichen Möbelmärkte für Auswirkungen auf den Verkehr haben werden, das sei noch Gegenstand der nicht abgeschlossenen Gutachten. Doch schon jetzt steht fest, dass sich die Anwohner der "Weißen Taube" vielfach Sorgen um die Entwicklung machen. Sie stünde im Gegensatz zu den Bedürfnissen, die viele Anwohner schon jetzt haben. Denn die fußläufige Versorgung zum Einzelhandel fehlt. Ihr Mangel wird angesichts der Entwicklung mit zusätzlicher Wohnbebauung immer prekärer, wendeten die Anwohner auf der Versammlung ein. Zudem ist noch die Frage nach Kitas und Schulen nicht gelöst. Der Bezirk bemüht sich aber um einen Schulstandort in der Schleizer Straße. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 957× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 1.175× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.161× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.