Stadtrat will Lösungen für die Zukunft der Laubenpieper finden

In "Langes Höhe" liegen auch Parzellen brach, weil der Privateigentümer sie nicht mehr verpachtet, erklärt die Gartenfreundin Monika Pohling dem Stadtrat Wilfried Nünthel bei der Begehung des Areals. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Die Kleingärtner mit ihren Anlagen im Bezirk sind in Sorge um ihre Zukunft. Ein Hoffnungsschimmer: Das Bezirksamt will die Zukunft der Laubenpieper sichern. Wie das geht, das erklärt der Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU) auf seiner Kleingärten-Tour und machte am 11. Mai Halt in "Langes Höhe".

Die kleinen grünen Oasen mitten in der Stadt sind immer noch hochbegehrt, weiß Monika Pohling: "Die Wartezeit auf einen Garten beträgt bis zu drei Jahre." Die Vorsitzende des Kleingartenvereins "Langes Höhe" freut sich besonders, wenn junge Familien mit jungen Gärtnern zum Verein dazu stoßen, wenn hier auch einmal Kinderfeste im Vereinsheim stattfinden. Das ist aber Utopie. Seniorenfeste dagegen nicht – mit bis zu 80 Gästen seien die gut besucht. Denn der Verein zählt mit seinen 131 Gartenfreunden überwiegend Senioren.

Deshalb sind es vor allem die älteren, die sich um die Zukunft ihrer Anlagen sorgen. Denn die grünen Oasen könnten verloren gehen, noch bevor die neue Generation deren Pflege übernimmt. Denn im Jahr 2020 läuft die Zusage des Landes Berlin aus, die Anlagen für die Zukunft zu sichern. Einige Bezirke, darunter Lichtenberg, wollen dagegen halten, haben bereits behördliche Verfahren eingeleitet. Und selbst diese Verfahren laufen oft nicht ohne Probleme, wie die Kleingartenanlage "Langes Höhe" nur zu gut bestätigen kann.

Eben jene Problemlagen besser verstehen, das hat sich der Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt, Wilfried Nünthel (CDU), vorgenommen. Noch bis Ende Mai besucht er Kleingartenvereine, um den Sachverhalt zu erörtern.

Konkrete Pläne

Um die von Otto Lange 1906 gegründete Anlage zu sichern, hat das Bezirksamt auch hier ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Ein Verfahren, damit alles für die Gärtner so bleibt wie es ist. Doch das Verfahren ist seit mehr als einem Jahr auf Eis gelegt. Der Grund dafür sind mehr als zwanzig Jahre alte Pläne des Landes Berlin, die Michelangelostraße zu verlängern. Pläne, womit die Straße direkt durch die Anlage führen würde. Bislang fehlen Beschlüsse, konkrete Aussagen und Geld: "Es ist also vielmehr eine Absicht", sagt Nünthel.

Das Bleiberecht der Gärtner hängt davon ab, ob das Land Berlin die Absicht für diese Straße konkretisiert, oder nicht. "Wir brauchen das Okay der Senatsverwaltung, damit wir das Bebauungsplanverfahren ins Ziel bringen können", sagt der Stadtrat. "Wir brauchen das Okay jetzt", sagt Monika Pohling. Auf dem Kleinod stehen dringend benötigte Sanierungsarbeiten an. Die komplette Frischwasserinfrastruktur muss gemacht werden. Eine beträchtliche Investition, die kein Kleingärtner auf sich nehmen will, ohne dass sein Bleiberecht auf Dauer geklärt ist.

Der Stadtrat sucht nach einer Lösung. Seine Idee; auch den Bezirk Pankow auf seine Seite zu ziehen. "Ein gemeinsames Vorgehen könnte die Senatsverwaltung bewegen", hofft Nünthel. "Langes Höhe" liegt an der Bezirksgrenze, direkt daneben die Pankower Kleingartenanlage "Am Volkspark". Der Pankower Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grüne) bestätigt, dass es dazu mit Nünthel eine Unterredung gab. Doch äußert sich Kirchner vorsichtig: "Wenn nötig, werden auch wir die Kleingartenanlage "Am Volkspark" sichern." Noch sei kein Verfahren eingeleitet. Wenn es aber dazu kommt, hielte auch er es für sinnvoll, gemeinsam mit Lichtenberg auf die Senatsverwaltung zuzugehen, damit sie ihre Straßenbaupläne fallen lässt. "Wie wir da vorgehen, das müssten wir uns noch taktisch überlegen", so Kirchner. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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