Pro und contra Mellowpark: Auf der letzten BVV-Tagung 2015 ging es hoch her

Für die Abstimmung über die Dringlichkeit des SPD-Antrags in Sachen Mellowpark mussten die Verordneten zum besseren Auszählen sogar aufstehen. | Foto: Ralf Drescher
  • Für die Abstimmung über die Dringlichkeit des SPD-Antrags in Sachen Mellowpark mussten die Verordneten zum besseren Auszählen sogar aufstehen.
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Plänterwald. In den vergangenen Jahren sorgten die jeweils letzten BVV-Tagungen des Jahres kaum für Aufreger. Am 17. Dezember ging es dieses Mal jedoch hoch her, trotz bevorstehender Feiertage wurde bis 22.15 Uhr getagt.

Grund dafür waren zwei Sportvereine im Bezirk, der 1. FC Union und der Mellowpark. Die Fraktionen von Linken, CDU und Piraten hatten den Antrag eingebracht, mit dem Mellowpark für das von ihm genutzte Grundstück in der Straße An der Wuhlheide 250-270 einen Nutzungsvertrag über 20 Jahre abzuschließen. Damit soll der Verein in der Lage sein, das anstehende rund 100.000 Euro teure Bebaungsplanverfahren durchzuführen. Kurz vor Sitzungsbeginn konterte die SPD mit einem Antrag, der zwar ebenfalls mit „Nutzungsvereinbarung mit dem Mellowpark schließen“ überschrieben war. Hier wurde allerdings gefordert, auf dem Grundstück die Zukunft von Mellowpark und 1. FC Union zu sichern. Die „Eisernen“ haben nämlich schon seit Jahren ein Auge auf das vom Mellowpark genutzte Grundstück geworfen und würden dort gern ihr Nachwuchsleistungszentrum errichten.

E-Mail an Bürgermeister Oliver Igel

Zwei Tage vor der BVV-Sitzung hatte Union-Präsident Dirk Zingler eine Mail an Bürgermeister Oliver Igel geschrieben und um Verteilung an alle Bezirksverordnete gebeten. Das Schreiben liegt der Berliner Woche vor. Darin schreibt Zingler unter anderem: „...möchte ich hiermit offiziell unser ausdrückliches Interesse an der Übernahme des jetzigen Geländes des Mellowparks bekunden. Wir sind bereit diese Flächen zum Beendigungstermin des jetzigen Mietvertrags oder zu jedem früheren Zeitpunkt zu übernehmen...“.

Das forsche Schreiben kam bei den meisten Bezirksverordneten nicht gut an. Grund genug, in eine zweistündige Debatte einzutreten. Dabei ging es hoch her, es wurde für Union und ebenso für den Mellowpark gestritten. Bürgermeister Oliver Igel wies darauf hin, dass der Mellowpark einen bis 2019 gültigen Nutzungsvertrag hätte. Gegen 21 Uhr wurde die Debatte unterbrochen, dann nach einer kurzen Pause bis 21.45 Uhr fortgesetzt. Der Antrag, das Thema Mellowpark und Union erst einmal im Sportausschuss weiterzuverfolgen, wurde in einer ersten Abstimmung mit 30 Nein- zu 16 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Über die beiden Änderungsanträge wurde dann zeitaufwendig namentlich abgestimmt. Dabei fand der SPD-Antrag nur 16 Stimmen, 32 Bezirksverordnete lehnten ihn ab. Beim Antrag, den Mellowpark mit einem 20-jährigen Vertrag zu sichern, war es dann umgekehrt. Hier votierten 32 Verordnete dafür, die 16 Verordneten der SPD stimmten erfolglos dagegen. Nun kann der Bezirk überlegen, wie er das eindeutige Votum des Bezirksparlaments umsetzen wird.

Der 1. FC Union ist ein Profiverein, seine 1. Herrenmannschaft spielt in der 2. Bundesliga. Träger des Mellow-Parks ist der Verein all eins, der aus einem DDR-Jugendklub hervorgegangen ist. Auf dem 2012 eröffneten Areal an der Wuhlheide trainieren vor allem Freizeitsportler, unter anderem im BMX- und Skateboardbereich. RD

Die nächste Sitzung der Bezirksverordneten findet erst am 28. Januar statt. Dann sind auch Bürger wieder ab 16.30 Uhr in das Treptower Rathaus, Neue Krugallee 4, eingeladen.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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