Auf der BVG-Linie  F 11 werden jetzt die Fahrgäste gezählt

Anwohner Bernhard Muschick kämpft mit einer Bürgerinitiative für die Zukunft der Fährer. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Anwohner Bernhard Muschick kämpft mit einer Bürgerinitiative für die Zukunft der Fährer.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Bereits im vorigen Jahr drohte der Spreefähre F 11 das Aus. Nach der Eröffnung der nahen Minna-Todenhagen-Brücke kurz vor Weihnachten sollte die Linie eingestellt werden. Nach Bürgerprotesten gab es eine Schonfrist (Berliner Woche berichtete).

Ortsansässige Bürger hatten kurzfristig rund 4500 Unterschriften für den Erhalt der Fähre gesammelt und diese gemeinsam mit dem örtlichen Abgeordneten Lars Düsterhöft (SPD) an Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) übergeben. Der hatte dann angeordnet, dass die F 11 eine Gnadenfrist bis Ende 2018 bekommt.

„Jetzt hängt alles davon ab, wie viele Fahrgäste trotz Brücke die schnelle Verbbindung über die Spree nutzen. Die zuständige Senatsverwaltung und die BVG setzen auf der Linie regelmäßig Zähler ein. Der Fährmann der Weißen Flotte Stralsund hält bei jeder Überfahrt die Anzahl der Fahrgäste fest“, berichtet Bernhard Muschick (54), einer der engagierten Anwohner.

Die F 11 vom Fähranleger Baumschulenstraße nach Wilhelmstrand, die bereits an dieser Stelle seit Ende des 19. Jahrhunderts verkehrt, hat nämlich nicht nur für Ausflügler eine Bedeutung. In der Gartenanlage „Wilhelmstrand“ gibt es zahlreiche Dauerbewohner, die damit auf kurzer Strecke den S-Bahnhof Baumschulenweg erreichen. Umgekehrt kommen immer mehr Kreative, die in den früheren Rundfunkgebäuden an der Nalepastraße arbeiten, mit der S-Bahn und steigen dann auf dem Weg zur Arbeit in die Fähre. „Selbst am 1. Januar haben 350 Passagiere die Spreefähre benutzt. Und am 11. März, dem ersten schönen Frühlingstag, hat der Fährmann 650 Fahrgäste und 200 Fahrräder übergesetzt“, freut sich Bernhard Muschick.

Wenn die Verbindung auch nach 2018 eine Chance haben soll, dürfen die Nutzerzahlen nicht sinken. Deshalb will die Anwohnerinitiative dafür sorgen, dass die Linie F 11 weiter im Gespräch bleibt. Am 31. März gibt es am Fähranleger Wilhelmstrand – zu erreichen über Spreeschlossstraße – von 14 bis 16 Uhr ein kleines Osterfest mit Kaffee und Kuchen (gegen eine Spende). Für die Kinder kommt der Osterhase. Außerdem soll besprochen werden, wie die Fahrgastzahlen weiter angekurbelt werden können.

„Die Fähre und die neue Buslinie über die Brücke machen sich doch keine Konkurrenz. Ich empfehle allen Berlinern, zu Ostern mal eine kleine Spreefahrt mit der F 11 zum BVG-Kurzstreckentarif zu machen", sagt Muschick. Nach der Übergabe der Unterschriften wurde übrigens weitergesammelt. Bisher haben rund 9000 Berliner und Besucher der Stadt für den Erhalt der Fähre F 11 unterzeichnet.

Hier ein Video von einer Protestaktion im Oktober 2017:

Anwohner Bernhard Muschick kämpft mit einer Bürgerinitiative für die Zukunft der Fährer. | Foto: Ralf Drescher
Das Solarschiff der Linie F 11 braucht für die Fahrt zwischen den beiden Anlegern rund zwei Minuten. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 973× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 1.191× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.176× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.