Was entsteht am Blankenburger Pflasterweg?

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (4.v.l.) informiert gemeinsam mit der SPD-Fraktionsvorsitzenden Rona Tietje und Dennis Buchner (Mitte) über die Planungen. | Foto: Bernd Wähner
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Blankenburg. Auf der Fläche der ehemaligen Polizeischule am Blankenburger Pflasterweg soll eines von zwölf neuen Stadtquartieren entstehen, die der Senat für ganz Berlin plant.

Seit bekannt ist, dass der Senat am Rande des dörflichen Blankenburgs Wohnungsneubau im großen Stil plant, beschäftigt sich auch der Runde Tisch Blankenburg mit dem Thema.

Im Juni war Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) dort zu Gast. Er regte im Vorfeld der konkreten Bauplanung ein Bürgerbeteiligungsverfahren an. Zu dem, was am Blankenburger Pflasterweg geplant ist, konnte er allerdings noch nicht viel sagen. Hier liegt die Zuständigkeit beim Senat.

Daraufhin entschieden Teilnehmer des Runden Tisches, eine „Arbeitsgruppe Stadtentwicklung Blankenburg“ zu gründen. Ihre erste Aktion: Sie schrieben einen offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller, an Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (beide SPD) und weitere Politiker. Darin erklären sie ihre Bereitschaft, die notwenigen Entwicklungsschritte konstruktiv zu begleiten.

Derzeit hat der Ortsteil Blankenburg 6000 Einwohner. Entstehen, wie geplant, 5000 Wohnungen, wird sich die Zahl etwa verdreifachen. Damit die bisherigen Blankenburger in ihrer Lebensqualität nicht beeinträchtigt werden, sollte man deren Orts- und Sachkenntnis nutzen, so die AG-Mitglieder.

Das sieht Stadtentwicklungssenator Geisel genauso. Der Wahlkreisabgeordnete Dennis Buchner (SPD) lud ihn kurz nach der Übergabe des offenen Briefs kurzerhand zu einem Kiezspaziergang ein. „Ihren offenen Brief beantworte ich Ihnen natürlich noch schriftlich“, sagt Geisel den AG-Mitgliedern. „Aber ich bin gekommen, um ihnen schon mal vor Ort erste Antworten zu geben.“

Dann kann der Senator gleich Konkretes mitteilen. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses beschloss vor wenigen Tagen, dass die landeseigenen Flächen am Pflasterweg an die Wohnungsbaugesellschaft Howoge übergeben werden. Insgesamt sind das zirka 100 000 Quadratmeter. „Hier sollen 5000 Wohnungen entstehen. Geplant ist, dass die Howoge die Hälfte davon als preiswerte Mietwohnungen selbst baut. Die anderen werden voraussichtlich durch Genossenschaften, Baugruppen und auch private Investoren errichtet“, erklärt Geisel. „Es wird Geschosswohnungsbau mit fünf, sechs Stockwerken geben, aber auch kleinere Häuser. Wir wollen hier eine verträgliche Mischung.“

Weitere Baufelder auf den Feldern in Richtung Malchow oder Heinersdorf plant der Senat nicht, erklärt Geisel weiter. Damit beendete er entsprechende Spekulationen. „Auch die Anlage Blankenburg, in der es große landeseigene Flächen gibt, haben wir nicht im Blick. Wir brauchen solche grünen Oasen in Berlin. Wenn man Flächen wie am Pflasterweg bebaut, muss man auch sagen, wo man Flächen dauerhaft frei lassen will.“

Neben den Wohnungen sollen fünf Kitas, eine Grund- und eine Oberschule entstehen. Natürlich muss auch für weitere Infrastruktur gesorgt werden. Größtes Problem ist hier aus Geisels Sicht die Verkehrserschließung. „Wir müssen über die Verlängerung von Straßenbahnlinien, eine bessere Anbindung an den S-Bahnhof und die Taktverdichtung von Buslinien nachdenken“, sagt er.

Die nächsten Schritte: 2017 soll mit den Blankenburgern ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (Isek) erarbeitet werden. 2017/18 wird es einen städtebaulichen Wettbewerb geben. Darauf aufbauend sind Bebauungspläne zu erarbeiten. Frühestens 2019/20 könnte Baubeginn sein. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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