Blankenburg erinnert an die "Gerechte unter den Völkern" Marie Grünberg

Blankenburg. Marie Grünberg war eine mutige Blankenburgerin. An sie wird am 13. Mai ab 18 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung erinnert. Dazu laden der Runde Tisch und die evangelische Gemeinde Blankenburg ein. Als besonderer Gast wird im Gemeindehaus Alt-Blankenburg 17 Zvi Aviram aus Israel erwartet. Er kommt 70 Jahre nach dem Ende der Naziherrschaft zu einer Lesereise zurück in die Stadt, in der er geboren wurde.

Zvi Aviram kam in Berlin als Heinz Abrahamson zur Welt. Er ist der Enkel von Marie Grünberg. Diese war durch ihre Ehe mit dem Juden Kurt Grünberg eigentlich selbst gefährdet. Trotzdem versteckte sie bis zu vier Juden in ihrem Gartenhaus in der Ziegelstraße 30.

Für ihren Mut wurde die Blankenburgerin nach dem Zweiten Weltkrieg von der Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" geehrt. Der Runde Tisch Blankenburg hat deshalb beim Bezirksamt die Umbenennung der Straße 46 in Marie-Grünberg-Straße beantragt. Mit dieser Benennung solle Marie Grünberg eine späte Anerkennung für ihren Mut und ihre Menschlichkeit im Widerstand gegen den Naziterror erhalten, heißt es in der Begründung. Marie Grünberg lebte viele Jahrzehnte in der Ziegelstraße 30, in unmittelbarer Nachbarschaft zur heutigen Straße 46. Sie kam 1903 in Pappelhorst zur Welt. Nach dem Ende des Krieges lebte sie noch viele Jahre in Blankenburg. Sie wurde von den Nachbarn liebevoll "Tante Marie" genannt. Am 27. Oktober 1987 verstarb sie. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde.

Pfarrer Hegen Kühne wird die Veranstaltung am 13. Mai eröffnen. Dr. Beate Kosmala von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird dann das Zeitzeugengespräch mit Zvi Aviram moderieren.

Weitere Informationen gibt es auf http://asurl.de/12iu.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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