Flüchtlingsunterkunft in Haarlemer Straße wird erweitert

Britz. Lange Zeit war ungewiss, ob die zwei Flüchtlingsunterkünfte in der Haarlemer Straße nach Ablauf des Pachtvertrages abgerissen werden müssen (wir berichteten). Zu guter Letzt haben sich nun aber doch noch alle Beteiligten auf eine weitere Nutzung geeinigt – für zehn Jahre.

Monatelang stand es auf der Kippe ob die beiden Gebäude, erst 2014 für 8,2 Millionen Euro erbaut, möglicherweise zum Jahresende 2015 abgerissen werden müssen. Nach einem Eigentümerwechsel des Grundstücks bemühte sich das Bezirksamt, zwischen den Verhandlungspartnern, der Unterbringungsleitstelle des Landesamts für Soziales und Gesundheit (LaGeSo) und dem Grundstückseigentümer Home Center Management zu vermitteln. Letztlich wurde man sich nun einig.

Die beiden Gebäude, in denen bis zu 400 Menschen untergebracht sind, werden weiter betrieben. Zudem werden sie durch neue Gebäude in Leichtbauweise ergänzt, sodass es an dem Standort zukünftig etwa 800 Plätze geben wird. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) zeigte sich erfreut: „Hier sind die Beteiligten auf einem guten Weg. Wir brauchen dringend weitere Plätze für Flüchtlinge, die täglich zu uns kommen.“

Zu den neuen Gebäuden, deren Gesamtnutzungsdauer für zehn Jahre ausgelegt ist, werden ein großzügig gestalteter Außenbereich und Flächen für soziale Zwecke angelegt. Auch eine Kita mit 200 Plätzen ist geplant. Sozialstadtrat Bernd Szczepanski (Bündnis 90/Die Grüne) gefällt das Konzept. „Es wird keine Massenunterkunft, sondern familiengerecht sein“, so der Stadtrat, der allerdings auch kritisiert: „Ein großer Teil der Mehrkosten, die nun auf das Land zukommen, hätte vermieden werden können, wenn der damalige Finanzsenator Ulrich Nußbaum sich nicht geweigert hätte, das Grundstück zu kaufen.“

Nach Angaben von Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wird der Erweiterungsbau Ende 2016 bezugsfertig sein. „Die bisherige Unterkunft hat sich gut in den Stadtteil eingefügt und keinerlei Probleme mit der Anwohnerschaft hervorgerufen. Hierauf hoffen wir auch bei der Erweiterung“, meint Giffey. Nach ihren Angaben gibt es in Neukölln bisher insgesamt 1040 Plätze für Flüchtlinge. Weitere geplante Unterkünfte sollen im Laufe des Jahres zur Verfügung stehen, so dass es insgesamt 3100 Plätze sein werden. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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