Britzer Bürgerverein benötigt dringend neue Vereinsräume zum 1. August
Britz. Seit 127 Jahren existiert der Bürgerverein Berlin-Britz. Fast neun Jahre war er in der Teterower Straße 7 heimisch. Doch Ende vergangenen Jahres kündigte die degewo den Mietvertrag. Sie bot Ersatzräume an, die nun aber doch nicht mehr zur Verfügung stehen.
Bis zum 31. Juli hat der Bürgerverein noch Zeit. Wenn bis dahin keine neuen Räume gefunden sind, steht der 1890 gegründete Verein praktisch vor dem Aus. Denn dann fehlt nicht nur ein Raum für das Archiv, das bei der Vereinsgründung angelegt wurde, um die Geschichte von Britz zu dokumentieren und zu verbreiten. Auch die zahlreichen regelmäßigen Veranstaltungen, zu denen sich die insgesamt 65 Mitglieder mehrmals monatlich treffen, wie Kaffeetafeln, Frühstücke oder Abende mit Gastvorträgen zu aktuellen politischen Themen, wären dann nicht mehr möglich.
„Alle unsere regelmäßigen Veranstaltungen müssten entfallen, wenn wir keine neuen Räume finden. Letztlich wäre der Verein dann so gut wie tot“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jürgen Rose. Wie er berichtet, hatte die degewo die Räume in der Teterower Straße 7 Ende November schriftlich zum 31. Juli 2017 gekündigt. Die Räume sollen danach als Baubüro für Sanierungsarbeiten in der Siedlung genutzt werden. In der Hanne Nüte 1, gleich um die Ecke, bot die degewo Ersatzräume an. Allerdings zu anderen Konditionen. „Der Mietpreis war deutlich höher als bisher – und das, obwohl wir uns von jetzt über 100 auf etwa 40 Quadratmeter verkleinert hätten“, sagt Jürgen Rose. Bis Jahresende sollte der Verein seine Zustimmung geben, bat aber um eine längere Frist, um über das Angebot auf seiner Mitgliederversammlung im Januar entscheiden zu können.
„Nach unserer Zustimmung erhielten wir von der degewo dann Mitte Februar plötzlich eine Mitteilung, dass die Ersatzräume nun doch nicht mehr zur Verfügung stehen, da der derzeitige Mieter sein Mietverhältnis fortsetzen wolle“, so Jürgen Rose. Die degewo bot die Ersatzräume nun erneut an, allerdings erst zum 1. Mai 2020. „Wo sollen wir denn in den drei Jahren bleiben, die dazwischen liegen?“, fragt Jürgen Rose.
Auf Anfrage hieß es dazu bei der degewo: „Wir bedauern, dass der Verein von der damals angebotenen Ersatzfläche keinen Gebrauch gemacht hat“, sagt Pressesprecherin Sabrina Gohlisch. „Leider verfügt die degewo über keine weiteren Gewerbeflächen in diesem Siedlungsbereich.“
Der Verein hofft derweil, zu einem moderaten Preis woanders neue Mieträume zu finden. Jürgen Rose: „Wir würden natürlich gern in Britz bleiben, bei einem Angebot mit einer günstigen Miete aber auch woanders unterkommen wollen. Hauptsache, wir können mit unserer Vereinsarbeit weitermachen, wie bisher.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.