Flüchtlinge ziehen in Tempohomes: Sporthalle am Efeuweg soll schnell auf Vordermann gebracht werden

Reiner Waldukat von der "Beschäftigungsagentur Berlin Brandenburg" in der Halle am Efeuweg. | Foto: Schilp
5Bilder
  • Reiner Waldukat von der "Beschäftigungsagentur Berlin Brandenburg" in der Halle am Efeuweg.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Buckow. Die Neuköllner Turnhallen haben als Flüchtlingsunterkünfte ausgedient. Am 14. und 15. Februar konnten die letzten Menschen die Notquartiere verlassen und in die neuen „Tempohomes“ an der Gerlinger Straße ziehen.

Fünfzehn Monate haben Flüchtlinge in den Doppelhallen am Efeuweg 28 und am Buckower Damm 282 gelebt. Bis zu 400 Menschen waren dort untergebracht, zuletzt noch 163. Nun konnten auch sie die beengten und belastenden Verhältnisse hinter sich lassen und sich in den Containern auf den Buckower Feldern einrichten. Hier gibt es 126 Wohneinheiten für bis zu vier Personen. Sie bestehen aus jeweils drei 15 Quadratmeter großen Containern. Öffnet sich die Haustür, steht man in einer kleinen Küche, dahinter ist ein winziges Badezimmer. Links und rechts gehen Türen zu zwei Zimmern mit Doppelstockbetten ab.

Trägerin der Einrichtung ist die „Beschäftigungsagentur Berlin Brandenburg“ (Baab), die auch für die Notunterkunft am Efeuweg verantwortlich war. „Es sieht noch trostlos an der Gerlinger Straße aus, das ist eine große Herausforderung für uns“, sagt der Baab-Geschäftsführer Reiner Waldukat. Das soll sich bald ändern. Der Buckower Bauer Werner Mette habe mehrere Fuhren Mist zugesagt, damit das Areal im Frühjahr bepflanzt und begrünt werden kann.

Die Container-Siedlung bietet Platz für maximal 504 Menschen. Momentan leben hier aber weniger als 400. Sie kommen nicht nur aus Neukölln, sondern auch aus Kreuzberg oder Treptow-Köpenick. „Dann werden wir vielleicht noch Flüchtlinge aufnehmen, die zurzeit in Hostels leben, es haben sich schon Interessenten gemeldet“, so Waldukat. Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sähe es allerdings gerne, wenn auch Obdachlose hier eine provisorische Unterkunft finden könnten. Ob das möglich ist, müssten Gespräche mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten zeigen.

Schon eine Stunde, nachdem die Turnhalle am Efeuweg leergezogen war, kamen Bürgermeisterin Giffey und Sportstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD) zum Ortstermin. Nun stellt sich die Frage, wie schnell das Gebäude wieder dem Schulsport zur Verfügung stehen kann. Erfreulicherweise sah der Kunststoffbelag, der mit Holzplatten abgedeckt war, auf den ersten Blick recht gut aus. Bestätigt sich dieser Eindruck, könne erst einmal auf eine langwierige und bis zu sechs Millionen Euro teure Grundsanierung der Halle verzichtet werden, so Giffey.

Sie stellte eine „Kurzfristvariante“ in Aussicht: Bodenreinigung, neue Turngeräte, neue Armaturen, Wasch- und Toilettenbecken für die maroden Bäder. So könnte die Halle im nächsten Schuljahr wieder von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Die notwendige Komplettsanierung der in den 1970er-Jahren erbauten und 1989 asbestsanierten Sporthalle könne dann in Ruhe geplant und zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. „Das hört sich sehr schön an“, kommentierte der Neuköllner Schulsportleiter Edgar Damm.

Für Reiner Waldukat geht nun die Arbeit an der Gerlinger Straße weiter. Ein Ziel ist, möglichst vielen Flüchtlingen eine Beschäftigung anzubieten, zum Beispiel über den Bundesfreiwilligendienst. „Etliche von ihnen haben im vergangenen Jahr auf einem Acker von Bauer Mette Gemüse für die Neuköllner Suppenküche angebaut und geerntet“, erzählt er. Dieses Projekt soll weiterlaufen.

Auch im Trakt mit den Büros und Gemeinschaftsräumen zum Fernsehen, Spielen oder für Seminare ist noch einiges zu tun. „Vor allem brauchen wir Stühle, Tische und Regale, um sie vernünftig einzurichten“, so Waldukat. Wer helfen möchte, melde sich bitte unter  0163 140 55 39. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 822× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.