Vivantes Klinikum ist Sanierungsfall, nur woher das Geld nehmen?

Das Vivantes Klinikum Neukölln muss in den nächsten 15 Jahren umfangreich saniert werden. | Foto: Vivantes
  • Das Vivantes Klinikum Neukölln muss in den nächsten 15 Jahren umfangreich saniert werden.
  • Foto: Vivantes
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Buckow. Das Vivantes Klinikum Neukölln ist die erste Anlaufstelle für fast 600 000 Menschen. Dennoch ist das 30 Jahre alte Hauptgebäude marode und die völlig überlaufene Rettungsstelle muss dringend ausgebaut werden.

Das Vivantes Klinikum Neukölln an der Rudower Straße ist ein Sanierungsfall. Immer wieder muss im Haupthaus das Dach repariert werden, weil es reinregnet. Die Rettungsstelle stehe aufgrund von Überlastung permanent vor dem Kollaps. Auch könnten die Brandschutzbestimmungen nicht eingehalten werden. „Ein Neubau muss dringend her“, so Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU).

Nun ist der Glücksfall eingetreten, dass Vivantes aus zurückgezahlten Beiträgen für die Altersvorsorge im öffentlichen Dienst 17 Millionen Euro zurück erhält. Die möchte das landeseigene Unternehmen für einen Neubau einsetzen, aber die Mittel reichen lange nicht. Im Rahmen eines Masterplans sieht Vivantes für das gesamte Krankenhausgelände eine Investition von insgesamt 585 Millionen Euro für die nächsten 15 Jahre vor. Allein in der Umsetzung der ersten Phase werden 150 Millionen Euro für den Neubau benötigt. Dieser soll dann als Drehscheibe genutzt werden, um so das gesamte Haus bei laufendem Betrieb zu sanieren. Durch den Verkauf nicht betriebsnotwendiger Immobilien soll zwar ein weiterer Teil der Finanzierung gedeckt werden. „Die gesamte Finanzierung können wir aber nicht allein leisten. Dazu brauchen wir eine Zusage vom Senat für etwa 70 bis 80 Millionen Euro“, erklärt Vivantes-Sprecherin Kristina Tschenett.

Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) bestätigte, dass seine Verwaltung sich derzeit in Abstimmung mit Vivantes befinde. „Für die Berliner Krankenhäuser konnte ein Aufwuchs von rund 40 Prozent bei den Investitionen erreicht werden“, so der Senator. Allein Vivantes erhalte in diesem Jahr knapp 33,5 Millionen Euro und 34,2 Millionen in 2017 sowie 40 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt. Dennoch: „Beginnend mit den nächsten Haushaltsjahren ist nach meiner Auffassung eine zusätzliche Einzelförderung notwendig. Ich bin mir mit dem Finanzsenator darüber einig, dass die riesige Aufgabe der Sanierung allein aus den eingestellten Haushaltsmitteln nicht zu stemmen ist. Dazu ist die Maßnahme zu groß.“ SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 269× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 231× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 617× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.207× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.