Der lange Weg zur sanierten Straße: Bauarbeiten am Buckower Damm / Anwohner ärgern sich über LKW im Wohngebiet
Buckow. Dauerbaustelle Buckower Damm: Zwischen Alt-Buckow und An den Achterhöfen wird seit einer gefühlten Ewigkeit gebuddelt. Anwohner sind genervt – auch weil sich Autofahrer Wege durchs angrenzende Wohngebiet suchen. Kürzlich luden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und ihre Mitarbeiter zum Ortstermin.
Die Baustelle ist nur rund 250 Meter lang und trotzdem dauern die Arbeiten nun schon ein gutes Jahr. Warum das so ist, erklärt Wieland Voßkamp, Leiter des Straßen- und Grünflächenamts. Das Hauptproblem sei das große Druckrohr, das unterirdisch verläuft. Es hat einen Durchmesser von 1,10 Meter und transportiert Abwasser zum Klärwerk Waßmannsdorf. „Da hängt ganz Neukölln dran“, sagt Voßkamp.
Dieses Rohr, das ganz flach unter der Asphaltdecke gelegen hatte, musste erneuert und tiefer ins Erdreich gebracht werden. Außerdem waren unterirdische Kabel und Leitungen zu erneuern, Hausanschlüsse herzustellen und eine neue Ampelanlage zu errichten.
So waren und sind etliche Bauherren an dem Projekt beteiligt: Vattenfall, die Wasserbetriebe, die Telekom und private Telekommunikationsanbieter. „Ich kann denen zwar sagen, beeilt euch, aber ich darf sie nicht anweisen“, so Voßkamp. Die ganze unterirdische Infrastruktur dauere viel länger als die eigentliche Erneuerung der maroden Fahrbahn und der Gehwege. Mitte Juli soll der Abschnitt aber abgeschlossen sein.
Dann geht es nahtlos weiter auf dem gut 300 Meter langen Teilstück zwischen An den Achterhöfen und Mollnerweg. Hier wird aufs Tempo gedrückt, um den Zeitplan einzuhalten und Ende des Jahres fertig zu sein. „Das ist sportlich gedacht, aber wir versuchen es“, sagt Fabrice Rouart, der im Bezirksamt für Straßenneubau zuständig ist.
Aus mehreren Gründen könne es nun zügiger vorangehen: Es seien weniger Leitungen zu verlegen, das aufwendige Prozedere, das große Druckrohr vom Netz zu nehmen, sei bereits erledigt. Schließlich gebe es nur wenige Gewerbetreibende, die beliefert werden müssen. „So können wir größere Baufelder sperren als bei der ersten Phase, mehr Arbeiten können gleichzeitig stattfinden.“
Bürgermeisterin Franziska Giffey hatte zum Ortstermin auch Anwohner und Beschwerdeführer Ralf Küppers eingeladen. Der ärgert sich darüber, dass viele Autofahrer nicht die Umleitungsstrecke über die Warmensteinacher und Gerlinger Straße nutzen, sondern durch die Straße An den Achterhöfen und die Christoph-Ruden-Straße fahren. Etliche seien zu schnell, und besonders die LKW in den engen Straßen sorgten für Unmut, berichtete er.
Nach einigen Diskussionen fand sich eine Lösung: An den Achterhöfen und an der Ecke Gerlinger und Christoph-Ruden-Straße werden neue Schilder aufgestellt. Dann gilt hier „Anlieger frei“ und ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.
„Aber nur bis Ende 2017, danach kommen sie wieder weg“, betonte Jaqueline Kremer, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde. Denn grundsätzlich gebe es keinen Grund, die Achterhöfe für schwere Fahrzeuge zu sperren, die Straße sei tragfähig genug. Ralf Küppers zeigte sich damit zufrieden.
Langfristig werden auf dem Buckower Damm weitere Arbeiten fällig; die Straße ist bis zur Stadtgrenze in einem schlechten Zustand. Der Abschnitt zwischen Mollnerweg und Gerlinger Straße befindet sich in der Planungsphase. Bürgermeisterin Giffey rechnet aber frühestens im Jahr 2019 mit einem Baubeginn. Denn abzustimmen sei das Ganze auch mit der WoBeGe Wohnbauten- und Beteiligungsgesellschaft mbH, die in den nächsten Jahren auf den Buckower Feldern Wohnungen bauen möchte. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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