Parkwächterhaus: Betreiberverein unterschreibt Pachtvertrag mit dem Bezirk
Charlottenburg. Rund zwölf Monate, nachdem der Verein „Parkhaus Lietzensee“ ein Interessenbekundungsverfahren gewann, soll nun die Ertüchtigung des Schmuckstücks in Gang kommen. Doch zur Wiederherstellung als Kiez-Treff mit Café braucht es 30 000 Euro Spenden.
„Wann endlich offen?“ Eine aufgekritzelte Frage an der Fassade drückt das aus, was im Lietzenseepark in diesem Sommer viele wissen wollen. Wann also kehrt im brachliegenden Parkwächterhaus wieder Leben ein? Die Antwort vom Bürgerverein, dem der Bezirk das Kleinod verpachten wird, bleibt aber im Ungefähren. „Es dauert noch“, postete das Team von „Parkhaus Lietzensee“ auf seiner Facebook-Seite als Antwort.
Zahlreiche Abstimmungsdetails und Behörden im Umzugsstress sorgten dafür, dass der Pachtvertrag mit dem Bezirk erst jetzt zustande kam. Immerhin ein Jahr, nachdem Katja Baumeister-Frenzel, Carsten Knobloch und ihre Mitstreiter mit dem Konzept für einen lebendigen Kieztreffpunkt etliche andere Mitbewerber ausgestochen hatten.
Vor 2016 dürften die Sanierungsarbeiten am früheren Sitz des Grünflächenamtes wohl kaum in Gang kommen. Und die reichen vom Trockenlegen des Fundamentes bis zur Schaffung von Brandschutzwegen unter Maßgabe des Denkmalschutzes. Auch die Themen Heizung, Strom und Abfallbeseitigung werden den Vorstand und die vereinseigene Architektin weiter beschäftigen. Und mit jedem Sommermonat, in dem das Klo im Hause verschlossen bleibt, wird deutlicher, wie sehr im Lietzenseepark ein stilles Örtchen fehlt.
Doch neben Schwierigkeiten vermeldet „Parkhaus Lietzensee“ auch Erfreuliches. So gelang es zum Beispiel, während des Leonhardt-Straßenfestes neue Mitglieder zu werben. Und weitere Sympathien haschte man beim jüngsten Kiezspaziergang mit Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), der die marode Immobilie passierte.
Finanzielle Hilfe des Bezirks bei der Sanierung können Baumeister-Frenzel und Konsorten allerdings nicht erwarten. Um die erforderlichen 600 000 Euro aufzubringen, will sich der Verein bei Stiftungen bewerben. Und in der Gesamtrechnung bildet zudem die Unterstützung durch Spendenwillige "eine feste Größe". Das vorläufige Ziel: 30 000 Euro zum Anschub der Sanierung.
Menschen wie der ungeduldige Fassadenkritzler können also selbst einen Beitrag dazu leisten, dass der Kiez-Treff mit Café und Klo möglichst bald eröffnet. Um die Wartezeit zu verkürzen, sollen Aktionen für Kurzweil sorgen. „Unser Plan sieht vor, dass wir so bald wie möglich am Haus erste Projekte anbieten wollen“, heißt es bei Facebook. „Ein Haus im Umbau muss nicht zwangsläufig Stillstand bedeuten. Lassen Sie sich überraschen.“ tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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