Stadtrat sagt, warum er Baupotenzial nicht analysieren lässt

Welche Flächen sind frei? Mit einer Potenzialanalyse wäre klar, ob zum Beispiel die Cornelesenweg-Wiese zu bebauen ist. | Foto: tsc
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Wo noch Platz wäre für Wohnungsneubau, das lassen fast alle Bezirke exakt bestimmen - mit einer so genannten Potenzialanalyse. Die City West jedoch kommt ohne diese zeit- und geldfressende Bestimmung aus, meint SPD-Stadtrat Schulte. Und hört Kritik.

Lückenschluss, Nachverdichtung, Dachgeschossausbau - es gibt sie noch, die Optionen für Wohnungen in Citylage. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf. Aber ob man für eine Bestimmung möglicher Stellen wirklich eine aufwendige Analyse braucht? Baustadtrat Marc Schulte bezweifelt das. Und nennt einen triftigen Grund: "Ich glaube nicht, dass ich Zustimmung bekäme für den Vorschlag, Spielplätze und Kleingärten für den Wohnungsbau zu opfern." Denn die in Frage kommenden Lücken seien dem Bezirksamt und Investoren auch ohne die Analyse längst bekannt. Es handle sich um besagte Erholungs- und Freiflächen und einige wenige Ansiedlungsorte für Industrie. Zwar könne Schulte dem Antrag der Grünen und dem Drängen der CDU nachgeben und die Untersuchung noch einmal ganz offiziell starten lassen, "aber dann wäre Personal gebunden, was sich derzeit mit dem Thema Milieuschutz befasst".

Unbeirrt davon bleibt Ansgar Gusy (Grüne), der die Verwirrung um den Status der Cornelsenweg-Wiese in Schmargendorf ins Feld führt. Ist es eine Grünfläche? Oder Bauland? "Genau darum brauchen wir die Analyse", sagt Gusy. "Damit wir genau wissen, welche Flächen wir wofür haben." Auch wenn der Grünen-Antrag für eine Analyse zunächst vertagt wurde, ist die Debatte um das Für und Wider einer Potenzialbestimmung wohl noch lange nicht vom Tisch.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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