So vielfältig kann Kunst sein: Michael „Dyne“ Mieth erfindet immer wieder neue Stilrichtungen

Michael "Dyne" Mieth zeigt derzeit seine Kunst im Kempinski-Hotel. | Foto: Philipp Hartmann
3Bilder
  • Michael "Dyne" Mieth zeigt derzeit seine Kunst im Kempinski-Hotel.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Wedding. Er will für „kreative Explosion“ sorgen. Seine Kunst soll beim Betrachter hängenbleiben. Daher der Künstlername „Dyne“ vor seinem bürgerlichen Namen Mieth, eine Anspielung auf „Dynamit“. Und er macht seinem Namen alle Ehre, denn seine Kunst bleibt hängen. Um dorthin zu kommen, wo er heute ist, hat Michael "Dyne" Mieth (40) einen ungewöhnlichen Weg zurückgelegt.

Angestoßen durch sein Interesse für die Hip-Hop-Kultur fing er in den 1990er-Jahren an, Graffitis zu sprühen. Der erfahrene Künstler Vicente und zugleich Vater eines Freundes motivierte ihn, sein künstlerisches Talent weiter zu verfolgen. Dieser stellte ihm Leinwände und Farben zur Verfügung. So konnte er sich ausprobieren und fing 1999 an, verschiedene Kunststile in seinen Werken umzusetzen.

Kunst studiert hat Michael "Dyne" Mieth nicht. Er brachte sich alles selbst bei. Heute ist er Multimedia-Artist. Zu seinen Werken zählen Kunstinstallationen, realistisch-impressionistische Berlin-Motive, Landschaftsmalereien und Skulpturen. Seine mit Kaffee auf Leinwand gemalten Bilder wurden mit international bekannten Künstlern in einem Museum im indischen Kalkutta ausgestellt. Mit alten Verpackungsmaterialien baute er einen überlebensgroßen Roboter, zudem bemalte er die Türen des Oldtimers von Heidi Hetzer, die damit in zweieinhalb Jahren einmal um die Welt fuhr. Nicht die einzige interessante Geschichte, die Michael "Dyne" Mieth erzählen kann. So haben zwei seiner Kunstwerke einen festen Platz im Haus des früheren US-Präsidenten Barack Obama gefunden.

2011 hat Dyne Mieth eine neue Technik erfunden: „mit dem Auto über die Leinwand“. Diese Stilrichtung war nie zuvor in der Kunstszene zu sehen, sagt er. Dafür setzt er sich hinters Lenkrad und nutzt anstelle eines Pinsels farbdurchtränkte Reifen, um neue Kunstwerke zu erschaffen. „Ich mache, wonach mir gerade ist.“

Seine Inspiration zieht er aus der Natur, dem multikulturellen Berlin, von überall. „Du musst einen freien Geist haben“, erklärt Dyne Mieth. In seinem Atelier im Wedding probiert er seine neuen Ideen aus. Im Gespräch wird er nicht müde zu betonen, dass er sich künftig mehr Unterstützung aus der Politik für junge und alte Künstler wünscht. Wenn Jugendliche nicht wissen, wo sie ihre Kreativität ausleben können und deshalb Graffiti auf Hauswände sprühen, gehe es viel zu oft nur um Bestrafung. „Die Stadt sollte bestenfalls mehr freie Ateliers zur Verfügung stellen, wo Berliner künstlerisch kreativ werden können. So würde man die Jungs von der Straße holen.“ Das, so sagt Dyne Mieth, hätte er sich schon in seiner Jugendzeit gewünscht. ph

In der „Bristol Bar“ des Kempinski-Hotels am Kurfürstendamm ist die Dauerausstellung „Art meets Funk“ mit einem Auszug von Dyne Mieths Werken von 2001 bis 2017 zu sehen. Auf http://dyne-art.de/ finden sich alle Infos. Dyne Mieth bietet den Lesern der Berliner Woche an, ihn bei Interesse an einer Führung per Mail an contact@dyne-art.de zu kontaktieren.
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 634× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.306× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 965× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.408× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.307× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.