Endlich mitspielen: „Basketball without Borders“ mit erster Turnierteilnahme

Das Team des Projekts „Basketball without Borders“ (blau) durfte endlich bei einem richtigen Turnier – dem International Eastercup in Moabit– mitmachen. | Foto: Michael NIttel
  • Das Team des Projekts „Basketball without Borders“ (blau) durfte endlich bei einem richtigen Turnier – dem International Eastercup in Moabit– mitmachen.
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Charlottenburg. Die jungen Männer, die seit neun Monaten am Flüchtlingsprojekt „Basketball without Borders“ des DBV Charlottenburg teilnehmen, durften endlich bei ihrem ersten Turnier mitmachen: Zwar gingen beim International Eastercup in Moabit alle sechs Spiele verloren. Doch in diesem Fall galt: Dabei sein ist alles!

„Die Jungs haben sich auf dieses Turnier wirklich riesig gefreut“, verriet Antonio Manco, Initiator des Projekts. „Endlich nicht nur trainieren, sondern mitspielen!“

Dass die gegnerischen Teams aus Deutschland, den Niederlanden und Griechenland – gespickt mit Vereinsspielern – durchweg eine Nummer zu groß waren, interessierte nur am Rande. Jeder erzielte Korb wurde bejubelt! „Es war wirklich gut, dass unsere Spieler die Erfahrung einer richtigen Basketballpartie machen durften und dass wir unsere Spiele nicht haushoch verloren haben“, resümierte Manco. Spannend wurde es beim Refugee Cup gegen „Basketball United“ aus Moabit. Zwar ging auch dieses Spiel mit 28:33 verloren. Aber am Ende freute man sich auch über die Silbermedaille.

Schon 2 Teams am Start

Mittlerweile kommen übrigens so viele Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, dem Iran, Bosnien und Serbien zum Training, dass „Basketball without Borders“ aufgeteilt werden musste: Die Kinder spielen dienstags im ICC, wo eigens für dieses Projekt eine Korbanlage installiert worden war. Die jungen Männer treffen sich mit dem Projekt „Basketball United“ und gehen nun immer am Sonnabend in der Sporthalle des Gymnasiums Tiergarten an der Altonaer Straße auf Korbjagd.

Ein Teil von „Basketball without Borders“ ist Nazir, der dem Eastercup ebenso wie seine Teamkameraden entgegengefiebert hatte: „Hier zu spielen ist super. Training ist schön – aber richtige Spiele sind noch schöner.“ Der 16-Jährige floh mit seiner Familie vor knapp zwei Jahren aus Afghanistan, kam vor 15 Monaten nach Europa und über Schweden vor acht Monaten nach Berlin. Seitdem lebt er im ICC und wartet auf eine Antwort der Behörden, um in Deutschland bleiben zu dürfen und sich einen Traum zu erfüllen: „Ich möchte Physik und Mathematik studieren und als Ingenieur arbeiten.“ Die Langeweile vertreibt sich Nazir mit dem Basketballprojekt. Und er schwärmt noch heute so sehr, dass dabei selbst der Initiator feuchte Augen bekommt: „Ich danke Antonio und den anderen Trainern für die Chance, die ich bekommen habe, Basketball spielen zu dürfen. Das bedeutet mir sehr, sehr viel.“ Da ihm das Training mit „Basketball without Borders“ allein nicht mehr genügte, spielt Nazir mittlerweile auch für die U18 des DBV und hat auch dort schon Freunde gefunden. „Basketball macht mir so viel Spaß, dass ich es immer weitermachen möchte. Und vielleicht werde ich ja mal ein guter Spieler.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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