Verordnete stimmen für schwule und lesbische Ampelmotive

Lichtenberg. Wien hatte sie. München auch. Jetzt sagten die Lichtenberger Bezirksverordneten Ja zu schwulen und lesbischen Ampelmännchen und -frauchen.

"Der Einsatz für Vielfalt und Toleranz braucht auch wahrnehmbare Symbole. Ich bin froh, dass der Antrag mehrheitlich beschlossen wurde. Auch wenn es noch behördliche Hürden zu nehmen gibt", sagt die Bezirksverordnete Janneh Magdo (Linkspartei). Sie hatte den Antrag am 18. Juni in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht; die bündnisgrüne Fraktion schloss sich an.

Einige Fußgängerampeln im Bezirk sollen künftig jeweils zwei statt einer Person zeigen, ein Männer- und ein Frauenpaar, händchenhaltend. Ein über ihren Köpfen schwebendes Herz zeigt an an, dass sie in Liebe verbunden sind. Motiv-Vorlagen für die nötigen Ampel-Streuscheiben gibt es bereits in Wien und in München. Die österreichische Hauptstadt hatte zum Song Contest einige Kreuzungen mit roten und grünen Pärchen ausgestattet, die Bayernmetropole ließ sie am Christopher Street Day leuchten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Gregor Hoffmann war gegen den Antrag. "Ein Ampelmotiv sollte nicht politisch instrumentalisiert werden, sondern seinem Wesen nach das Gehen und Warten an einer Kreuzung regulieren", sagte er.

Kein Szenebezirk

Steffen Bornfleth (Piraten) wandte ein, Lichtenberg sei kein schwul-lesbischer Szenebezirk. "Ich kenne jedenfalls keine einzige schwul-lesbische Kneipe." Die Ampelmotive würden also nicht zum Bezirk passen. Worauf Kevin Hönicke (SPD) antwortete, dass Lesbisch-sein nicht "hip", sondern gesellschaftliche Realität sei, auch in Lichtenberg.

Auf didaktische Vorzüge ungewöhnlicher Ampelmotive wies der Grüne Sascha Clucas hin. "Sie ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich und machen den Straßenraum für den Fußgänger sicherer."

Ob das tatsächlich so ist, muss nun von der Verkehrslenkung bei der Senatsverwaltung geprüft werden. Denn ihr wird das Ersuchen des Bezirksamts um schwule und lesbische Ampelmotive nun zur Prüfung vorgelegt werden.

KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 679× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.347× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.443× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.349× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.