Berlinale kommt an den Müggelsee

Matthias Stütz im gerade fertig gestellten Saal seines Studiokinos. Die Sessel stammen aus den Spreewald-Lichtspielen in Lübben. | Foto: Ralf Drescher
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Friedrichshagen. Am 11. Februar beginnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin. An einem Tag ist die Berlinale auch in Friedrichshagen zu Gast.

„Berlinale goes Kietz“ heißt die 2010 ns leben gerufene Veranstaltungsreihe innerhalb des Festivals. Jedes Jahr werden sieben Kinos außerhalb der eigentlichen Festivalstätten für einen Tag zum Spielort, roter Teppich und Kinopromis inklusive. Matthias Stütz (44) vom Kino Union ist gut darauf vorbereitet. Bis zur Berlinale ist aus seinem Kino mit dem alten Saal von 1873 ein Drei-Leinwand-Filmtheater geworden. Dann sind nämlich der Neue Saal (82 Plätze) und das Studiokino (62) fertig und können für Vorstellungen genutzt werden.

„Künftig gibt es statt bisher drei nun neun Vorstellungen am Tag. Ab Herbst planen wir sogar 16 tägliche Vorführungen. Der erste Film flimmert dann um 10 Uhr, der letzte beginnt um 22 Uhr“, freut sich der Kinobetreiber. Rund eine Million Euro hat der Umbau gekostet. Dafür steht in den Vorführkabinen jetzt auch die modernste digitale Technik. Kurz vor der Fertigstellung musste Stütz, der selbst Architekt ist, seine Pläne noch einmal überarbeiten. „Da beide neuen Säle für Veranstaltungen und Feiern mit einer Bar versehen wurden, gilt das Union jetzt nicht mehr als Kino, sondern als Gastronomiebetrieb. Deshalb musste ich die Anzahl der Toiletten verdoppeln. Das hat noch einmal 50 000 Euro gekostet“, erzählt er. Die neuen Säle sind mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet, die der heutige Kinobesucher schätzt. Die roten Plüschsessel kaufte Stütz dem Betreiber der Spreewald-Lichtspiele in Lübben ab, der die Zahl seiner Säle reduziert hatte. Die kleinen Tischchen für Snacks und Getränke zwischen den Sitzen hat ein Bootsbauer extra für das Union aus Mahagonie angefertigt.

Das Kino an der Bölschestraße 69 war 1873 als Tanzgaststätte erbaut worden. 1913 begann der Kinobetrieb. Nach der Wende wurde das viele Jahrzehnte lang volkseigene Kino geschlossen. Dass Engagement mehrerer Interessenten, darunter auch von Wolfgang Lippert, führte nicht zum Erfolg. Seit 2003 ist Stütz für den Kinobetrieb verantwortlich – und es läuft gut. Im vorigen Jahr kamen 60 000 Besucher. Für sein ausgewogenes Filmprogramm hat Stütz bereits zehnmal den Kinoprogrammpreis des Filmboards Berlin Brandenburg erhalten, zuletzt 2015.

Wann genau und was im Rahmen von „Berlinale goes Kietz“ gespielt wird, erfahren Sie ab Anfang Februar auf den Seiten der Berlinale oder des Union unter www.kino-union.de. Kartenverkauf ist ab 8. Februar ab 10 Uhr, allerdings steht an der Union-Kasse nur ein kleines Kontingent für die beiden Berlinale-Veranstaltungen zur Verfügung. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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