Bienen in der Gropiusstadt
Gropiusstadt. Viele tausend Bienen schwärmen rund um das Nachbarschaftszentrum Wutzkyallee. Im Garten stehen vier Bienenstöcke.
Die Bienenvölker werden von Gerd Konieczny betreut, der in der Nachbarschaft wohnt. Er beantwortete am „Honigtag“ am 28. August viele Fragen der Besucher.
Konieczny hat auch eigene Bienen stehen. Sie stehen in einer Kleingartenanlage am Ostpreußendamm in Lichterfelde-Ost. Der Imker ist froh darüber, dass sich auch in der Großstadt immer mehr Menschen für die nektarsammelnden Insekten interessieren. Er selbst unterstützt die Jung-Imkerin, die im Nachbarschaftszentrum für die Bienen verantwortlich ist.
Vor allem macht ihm die Arbeit mit den Tieren Spaß, und so ganz nebenbei erntet er von jedem Bienenvolk im Jahr 30 bis 40 Kilogramm Honig. Gerd Konieczny kann genau erklären, worin der Unterschied zwischen den Stadt-Bienen und den Land-Bienen liegt. Den Bienen in der Stadt geht es besser: Sie haben während des ganzen Jahres ein abwechslungsreiches Angebot. Da gibt es Straßenbäume, Hecken, Ziergehölze, die vielen Kleingartenanlagen und – nicht zu vergessen – jede Menge Blumen auf den Balkons. Die Bienen auf dem Land haben heutzutage oft nur noch Raps und Sonnenblumen zur Verfügung – und die sind schnell verblüht.
„Jetzt im Sommer leben in einem Bienenstock rund 60 000 Tiere“, erklärt Gerd Konieczny. „Im Winter sind es nur noch 15 000.“ Er macht den Besuchern deutlich, dass die emsigen Nektarsammler im Sommer ganz schön viel arbeiten müssen. Etwa drei Kilometer rund um den Bienenstock herum sind sie unterwegs.
„Jetzt bereiten sie sich auf die Herbst- und Winterzeit vor.“ Der Imker ernte ab September keinen Honig mehr, damit die Bienen ihre Wintervorräte anlegen können. Außerdem sei jetzt die Zeit, in der der Imker die Milben bekämpfen kann.
Dazu benutze er Ameisensäure. Die verdampft im Bienenstock und dringt auch in die Honigwaben ein. Dadurch wird der Honig sauer, aber der Großteil der Milben stirbt.
In ihrer Lebenszeit hat die Biene viele Aufgabe zu erfüllen. Sie muss den Nachwuchs füttern, den Bienenstock putzen, neue Waben bauen, den Eingang bewachen und erst ganz zum Schluss ihrer Lebenszeit verlässt die Biene den Stock, um Pollen zu sammeln.
Zentrum eines Bienenvolkes ist die Königin. „Sie kann bis zu sechs Jahren alt werden“, erklärt Gerd Konieczny. Aber die Imker tauschen die Königinnen schon nach drei Jahren aus, weil sie dann nicht mehr genügend Eier legen. „Das Bienenvolk entscheidet, wer Königin werden soll“, erklärt Gerd Konieczny. „Die Larve wird anders gefüttert, so dass eine neue Königin heranwächst.“ KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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