Widersprüche und Schlampereien: Anwohner kritisieren Bebauungsplanentwurf

Anwohner Harald Wolf sammelt in der Wernerstraße Unterschriften für die Einwände der Bürgerinitative gegen die Bebauung des Wernerbades mit einem Seniorenheim für Demenzkranke. | Foto: hari
  • Anwohner Harald Wolf sammelt in der Wernerstraße Unterschriften für die Einwände der Bürgerinitative gegen die Bebauung des Wernerbades mit einem Seniorenheim für Demenzkranke.
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Kaulsdorf. Das Bezirksamt hat den Entwurf des Bebauungsplanes für das Gelände des Wernerbades öffentlich ausgelegt. Bedenken und Widerstand von Anwohnern kann es damit nicht beschwichtigen.

Das Bezirksamt möchte auf dem Gelände des ehemaligen Wernerbades ein Heim für demenzkranke Senioren bauen lassen. Hierfür hat es seit 2013 das Stadtplanungsamt an einem Bebauungsplan arbeiten lassen. Dieser liegt gegenwärtig im Bezirksamt aus.

Schon im Zuge dieser sogenannten frühzeitigen Form der öffentlichen Beteiligung zeigt sich, dass der Widerstand bei den Anwohnern in den umliegenden Straßen durch die konkreten Planungen eher wächst. Mit Bekanntwerden des Vorhabens gründete sich eine „Bürgerbewegung Wernerbad“. Die Initiative machte ihre Einwände gegen den Bebauungsplan noch vor dem Ende der Auslegung öffentlich. Diese übergab sie in einem Papier an das Bezirksamt. Sie sammelte Unterschriften bei den Anwohnern für ihre Standpunkte, über 170 Unterschriften kamen zustande.

Die in neun Punkten zusammengefassten Einwände gegen das Seniorenheim lesen sich wie ein Sündenregister der Planer. Das reicht von unzureichenden Recherchen bis zu Widersprüchen in den Planungen selbst oder zu anderen offiziellen Dokumenten des Bezirksamtes. So werden Schlampereien bei der Zählung der auf dem Gelände angesiedelten Tierarten oder bei der Begutachtung seiner Bebaubarkeit unterstellt. Außerdem macht die Initiative in ihrem Papier unter anderem deutlich, dass wesentliche Aussagen zur Begründung des Vorhabens nicht stimmig sind. Beispielsweise gehen die Planer davon aus, dass Alternativen zu dem Seniorenheim wie der Bau einer Kita oder das Anlegen einer Grünfläche im Stadtteil nicht erforderlich seien. Aussagen und Dokumente des Bezirksamtes aus der jüngeren Zeit gehen aber davon aus, dass aufgrund des Bevölkerungswachstums in Kaulsdorf in Zukunft Kita-Plätze gebraucht werden und Grünflächen fehlen.

Der Bebauungsplanentwurf 10-63 für das Wernerbad liegt noch bis Donnerstag, 5. November, im Rathaus, Helene-Weigel-Platz 8, im Foyer der vierten Etage aus. Einwände gegen den Entwurf können bis dahin noch dort beim Stadtentwicklungsamt abgegeben werden. hari

Weitere Infos unter http://asurl.de/12r4. Kontakt zur Bürgerinitiative unter Wernerbad@ok.de.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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