Illegaler Abfall am Straßenrand
Treptow-Köpenick. Dahlwitzer Landstraße, Kiefholzstraße oder Herrmann-Dorner-Allee: Diese Straßen werden immer öfter als illegale Müllkippe missbraucht.
Am Rand des Landschaftsparks Adlershof werden weil es dort bei Dunkelheit kaum noch Verkehr und damit soziale Kontrolle gibt, besonders gerne Schutthaufen an den Straßenrand gekippt oder gleich verrostete Baucontainer mit Abfall abgestellt.
Die Entsorgung erfolgt durch die Berliner Stadtreinigung (BSR) im Auftrag der Bezirke. Berlinweit mussten in den Jahren 2015 und 2016 für die Entsorgung von illegalem Müll am Straßenrand satte 7,7 Millionen Euro ausgegeben werden. Das wurde jetzt durch eine Antwort auf die Anfrage der CDU-Abgeordneten Katrin Vogel im Abgeordnetenhaus bekannt. Im Bezirk Treptow-Köpenick wurden in beiden Jahren 2879 Meldungen zu illegalem Abfall registriert. Im Jahr 2015 gab es 1059 Funde, im vergangenen Jahr mit 1820 Funden deutlich mehr. Vermutlich hat auch die Möglichkeit, Dreckecken dem Ordnungsamt online oder sogar über eine App auf dem Smartphone zu melden, zur steigenden Zahl von Meldungen beigetragen. „Die erfolgreiche Einführung von Ordnungsamt Online wurde im Rahmen des Modernisierungsprogramms ServiceStadt Berlin finanziert. Die Berichterstattung in den Medien darüber und weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen der Bezirke leisten einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der illegalen Müllentsorgung“, teilt Staatssekretär Christian Gaebler (SPD von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport der Abgeordneten in Beantwortung ihrer Anfrage mit.
Laut Senatsverwaltung für Inneres liegen die Schwerpunkte illegaler Müllentsorgung im Bezirk unter anderem rund um die Kiefholzstraße, im Bereich Lohmühlenstraße, rund um Edison-, Watt- und Helmholtzstraße. Hier werden neben Müll und Gerümpel auch Gartenabfälle abgelegt. Straßen in Randgebieten sind ebenfalls betroffen, darunter die Dahlwitzer Landstraße. Weil fast nie jemand bei der Ablage seines Abfalls erwischt wird, gibt es keine Strafen. Die Entsorgung bezahlt die Allgemeinheit. „Ich könnte mir vorstellen, im Rahmen eines Pilotprojekts wieder die kostenlose Sperrmüllentsorgung aus Haushalten zu testen. Dadurch könnte zumindest ein Teil der Gelder eingespart werden, die für die Beseitigung der illegalen Abfälle verwendet werden müssen. Ein entsprechender Antrag wird bereits in der CDU-Fraktion diskutiert“, sagt Katrin Vogel, Mitglied des Abgeordnetenhauses.RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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