Kreuzberg. Es sei ein "immenser Kraftakt" gewesen, sagt Nadja Mau, die Leiterin des Organisationsteams. Und das Ergebnis lautet: Es gibt auch 2016 am Pfingstwochenende den Karneval der Kulturen.
Ganz so klar war das in den vergangenen zwei Jahren nicht immer. Und einige Fragen, vor allem finanzieller Art, bestehen weiter. Aber vom 13. bis 16. Mai bleibt das meiste wie gehabt.
Das Straßenfest: Es findet wie immer am Blücherplatz statt. Dort ist wieder die Budenmeile aufgebaut, die Kunsthandwerk oder Kulinarisches bietet. Dazu kommen Auftritte von mehr als 100 Bands und DJ's auf vier Bühnen und neun Music Corners. Erweitert wurde der "Grüne Bereich". Hier gibt es Podiumsdiskussionen, eine Tauschbörse und Initiativen stellen innovative Ideen vor. Das Straßenfest ist Freitag von 16 bis 24 Uhr, Sonnabend und Sonntag jeweils von 11 bis 24 Uhr und Pfingstmontag von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
Der Umzug: Die Parade am Pfingstsonntag führt wie immer vom Hermannplatz über die Hasenheide, Gneisenau- und Yorckstraße bis zur Kreuzung Möckernstraße. Start ist 12.30 Uhr, die letzte Umzugsgruppe wird gegen 21.30 Uhr am Ziel sein. Überlegungen, die Tour, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen, an einen anderen Ort zu verlegen, waren nach einigen Debatten vom Tisch. Für den Zug haben 73 Gruppen gemeldet. Das seien elf mehr als 2015, erklärt Nadja Mau. Vielen Formationen geht es nicht nur um ausgefallene Kostüme oder eine gelungene Performance, sondern auch um nicht zuletzt politische Statements.
Weiter im Programm: Der Kinderkarneval am Pfingstsonnabend startet um 13.30 Uhr am Mariannenplatz. Von dort geht es zum Görlitzer Park, wo um 15 Uhr das Kinderfest beginnt.
Neue Struktur: Mit der Piranha Arts AG gibt es seit Ende 2015 einen neuen Träger. Außerdem wurde ein Beirat eingerichtet, der aus 17 Vertretern der Karnevalsakteure besteht. Und das Organisationsteam hat zu Beginn des Jahres ein "Haus des Karnevals" bezogen. Das befindet sich in einem GSG-Objekt in Marzahn. So viel Platz, nämlich rund 1800 Quadratmeter, ließe sich in der Innenstadt nicht mehr finden, sagt Nadja Mau. Zumindest nicht für einen angemessenen Preis. Auch die Gruppen können dort Räume nutzen.
Das liebe Geld: Rund 1,5 Millionen kostet die Veranstaltung. Der Senat steuert 830.000 Euro bei. Der Rest kommt aus Einnahmen wie Standgebühren sowie Sponsoring, vor allem durch die Partner Berliner Sparkasse, Wasserbetriebe und GSG. Für 2017 stehen im Landeshaushalt bisher nur 500 000 Euro, zunächst sollten es sogar lediglich 270.000 Euro sein. An der "relativ kleinen Lücke" von mehr als 300.000 Euro werde die Veranstaltung im kommenden Jahr nicht scheitern, gab sich Arbeits- und Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) überzeugt. Die Karnevalmacher sehen hier aber eher ein großes Loch und wünschen sich "Planungssicherheit".
Der Überbau: Für Berlin ist der Karneval der Kulturen auch ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor. Zahlreiche Besucher kommen seinetwegen in die Stadt. Die Organisatoren stellen die politische Botschaft besonders heraus. Schon der erste Karneval 1996 sei eine Antwort auf fremdenfeindliche Ausschreitungen gewesen. Das gelte gerade auch aktuell. tf
Laden Sie Ihre schönsten Karneval-Impressionen hoch
Teilen Sie mit anderen Leserreportern Ihre besten Schnappschüsse vom Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende. Einfach auch den Button "Datei auswählen" klicken, Foto hochladen und mit einer kurzen Bildunterschrift versehen. Wir freuen uns auf Ihre Bilder!
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.