Märtyrer-Ausstellung im Bethanien sorgt für Ärger
In Berlin findet derzeit das „Nordwind-Festival“ statt. Ein Programmpunkt ist die Ausstellung „Märtyrermuseum“ vom 29. November bis 6. Dezember im Studio 1 des Künstlerhaus Bethanien am Mariannenplatz.
Thema der Ausstellung sind Menschen, die für ihre Überzeugungen gestorben sind, wie der griechische Philosoph Sokrates (469-399 vor Christus) oder der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968). Aber auch Mohamed Atta und Omar Ismael Mustafa. Atta steuerte am 11. September 2001 eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center. Mustafa war einer der Attentäter beim Anschlag auf den Club Bataclan in Paris am 13. November 2015. Sie in eine Reihe zu stellen mit dem gewaltfreien Kampf von Martin Luther King oder mit dem Priester Maximilian Kolbe, der in Auschwitz für einen anderen Menschen in den Tod ging, ist umstritten. Auch wenn es den Machern der Ausstellung, der dänischen Künstlergruppe „The Other Eye of the Tiger“ nicht um ein Gleichsetzen der verschiedenen Biografien geht, sondern vielmehr um ein Hinterfragen des Begriffs „Märtyrer“ und seine unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Staaten und Kulturen, erhielt die Schau dadurch entsprechende Aufmerksamkeit.
Für ihre Präsentation ist nicht der Bezirk verantwortlich, worauf der noch einmal hinweist. Vielmehr sei das "Nordwind-Festival" ein Mieter im Bethanien und habe die Ausstellung eigenständig organisiert. Auch eine Unterstützung, Förderung oder Kooperation mit dem Bezirksamt habe es nicht gegeben.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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