Der Bernkasteler Platz wurde für das Bürgertum geschaffen

Am Wasserbecken vor den Buchenhecken laden Bänke zum Ausruhen ein. | Foto: K. Rabe
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Lankwitz. Unmittelbar an der Leonorenstraße, gleich hinter der sogenannten Käseglocke, befindet sich der Bernkasteler Platz. Mit seinen Rosenbeeten wird das Areal an der Bernkastelerstraße auch Rosengarten genannt. Diesen kleinen Platz hat das Bezirksamt zum Denkmal des Monats Januar erkoren.

1910 bis 1914 wurde der parkähnliche Stadtplatz im Stil der Wilhelminischen Zeit angelegt. Der Gartenarchitekt ist nicht bekannt. Und obwohl im Laufe der Jahrzehnte viel an dem Platz verändert wurde, ist bis heute die streng geometrische Gestaltung in Form eines Trapezes erhalten geblieben.

Einige historische Elemente sind im Zuge der Rekonstruktion des Platzes 1975 wieder instand gesetzt worden. Dazu konnte man fast nur auf alte Postkarten und Fotos zurückgreifen. So konnte aber die weiße Pergola mit Ruheplätzen an der breiten Nordostseite rekonstruiert und wieder hergestellt werden, wie auch das ovale Wasserbecken aus Klinkern mit Mittelfontäne. Es musste wegen der völlig desolaten Bausubstanz komplett abgerissen und neugebaut werden. Die Fontäne, die früher mit Brauchwasser versorgt wurde, wird heute durch eine Umwälzpumpe betrieben.

Die vor dem Becken liegende Rasenfläche ist von bogenförmig verlaufenden Wegen umschlossen.

Vor der Rekonstruktion führte hier ein Weg als Verlängerung des Hauptweges bis an das Wasserbecken heran. Das entsprach jedoch nicht der ursprünglichen Anlage. Daher wurde die Wegfläche durch Rasensaat wieder geschlossen. Das Ende des Hauptweges wurde der ursprünglichen Anlage entsprechend wieder mit zwei Putten auf Postamenten markiert. Auch diese Statuetten, die Kinder mit Tieren darstellen, sind nach historischen Fotos rekonstruiert worden. Um den gesamten Platz führt ein Weg, der von Säulenpappeln gesäumt ist.

An der schmalsten Seite ist der Platz auf das zum Park gehörende Gebäude ausgerichtet – die sogenannte Käseglocke. In dem ehemaligen Wohnhaus befindet sich heute die Freizeiteinrichtung des Vereins Spiel&Action. Gebaut wurde das Haus 1913/1914 vom Lankwitzer Gemeindebaurat Fritz Freymüller.

Die Anlage schirmte die angrenzenden, mehrstöckigen Miethäuser vom Bahndamm ab. Ihre Fassaden waren nach Vorbildern englischer Gartenstädte gestaltet worden. So sollte das wohlhabende Bürgertum aus Berlin in die Gartenstadt Lankwitz angelockt werden.

Der rekonstruierte Platz konnte 1988 anlässlich der Lankwitzer 750-Jahr-Feier der Öffentlichkeit übergeben werden. Er wurde als Zeugnis der Gartenkunst der Jahrhundertwende in die Denkmalliste Berlin als Gartendenkmal eingetragen. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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