Lankwitz. Was Anfang 2015 beschlossen wurde, wird am Donnerstag, 14. April, umgesetzt: Der noch namenlose Platz vor dem Rathaus Lankwitz erhält den Namen von Hanna-Renate Laurien.
Die CDU-Politikerin, die im März 2010 im Alter von 81 Jahren verstarb, war über alle Parteigrenzen hinweg angesehen und gewürdigt und hat in Berlin ihre Spuren hinterlassen. Nicht zuletzt auch durch ihre Jahre als erste Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses von 1991 bis 1995.
Bevor sie Richard von Weizsäcker 1981 nach Berlin holte, war Laurien unter anderem Kultusministerin von Rheinland-Pfalz. Unter Weizsäcker als Regierender Bürgermeister war sie bis 1984 Schul- und Jugendsenatorin und 1986 zusätzlich Bürgermeisterin von Berlin. Leidenschaftlich hat sich die Politikerin für einen besseren Zugang zu Bildung für alle eingesetzt und gegen Tabus gekämpft. Couragiert unterband sie beispielsweise die gängige Praxis, dass unehelich schwangere Lehrerinnen disziplinarisch zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Außerdem setzte sie sich für ein Ehrenmal verfolgter Homosexueller durch die NS-Diktatur ein. Ihr Aufruf an die Berliner Bevölkerung gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus im Jahr 1992 verdeutlichte, dass für Hanna-Renate Laurien immer die Würde des Menschen im Vordergrund stand. Wegen ihres resoluten Auftretens hieß die konservative Politikerin im Berliner Volksmund auch „Hanna-Granata“.
Am 12. März 2010 starb Laurien in einer katholischen Senioreneinrichtung in Lichterfelde. Hier verbrachte sie ihren letzten Lebensabschnitt. Seit 1981 lebte sie in Lankwitz. Ganz zum Schluss musste sie ihre Wohnung aufgeben. Ebenfalls im Bezirk ansässig ist ihre Heimatgemeinde Mater Dolorosa.
Den namenlosen Platz vor dem Rathaus Lankwitz nun in „Hanna-Renate-Laurien-Platz“ zu benennen, lag also nahe. Mit der Benennung des Platzes, der als Marktplatz genutzt und täglich von vielen Menschen frequentiert wird, werden die Verdienste der ehemalige CDU-Politikerin, Pädagogin und Lankwitzerin gewürdigt.
Aus Anlass der Benennung findet am Donnerstag, 14. April, 16.30 Uhr, eine Einweihungsfeier statt. Unter anderem werden der Ministerpräsident a. D. Bernhard Vogel, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Stadträtin Cerstin Richter-Kotowski erwartet. Der Kinderchor der katholischen Kirchengemeinde Mater Dolorosa wird die Einweihung mit Gesang umrahmen. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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