Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" ist eröffnet

Der Lichtenberger Michael Heinisch war bei der Besetzung der Stasi-Zentrale dabei und ist als Zeitzeuge auch in der Ausstellung verewigt. | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Der Lichtenberger Michael Heinisch war bei der Besetzung der Stasi-Zentrale dabei und ist als Zeitzeuge auch in der Ausstellung verewigt.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Wie die Friedliche Revolution verlief, das zeigt die zweisprachige Open-Air-Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft im Innenhof der einstigen Stasi-Zentrale.

Michael Heinisch kann sich noch gut an die Wendezeit erinnern. Der Bürgerrechtler und Sozialdiakon machte sich damals mit vielen anderen engagierten Bürgern für Freiheit und Demokratie stark. Er war damals dabei, als die Menschen friedlich das Ministerium für Staatssicherheit besetzten. Denn es waren nicht die großen Staatsmänner, welche versuchten, die SED-Diktatur zu Fall zu bringen, sondern Menschen wie der Pfarrerssohn Heinisch.

Nachdem die Menschen in der DDR auf dem Alexanderplatz gegen das Regime aufbegehrten, dauerte es nicht lange, bis sie auch in das hermetisch abgeriegelte Areal des Ministeriums für Staatssicherheit an der Normannenstraße eindrangen. Was die Menschen dabei erlebten, wie sie unter zermürbenden Schikanen der Stasi, Haft und Gewalt trotzdem friedlich die Demokratisierung auf den Weg brachten, können heutige Generationen in der Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" nachvollziehen.

Am 15. Juni eröffnete die Schau an einem der wichtigsten Schauplätze der Friedlichen Revolution. Auf dem Innenhof des einstigen Ministeriums für Staatssicherheit kann an den Ausstellungswänden die Chronologie der Ereignisse in Texten, Fotografien, Filmen und Hörbeispielen nachvollzogen werden. Die Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft ersetzt damit die überaus erfolgreiche Schau, die vor einigen Jahren auf dem Alexanderplatz zu sehen war. War diese damals nur auf Zeit gedacht, soll die Ausstellung in Lichtenberg ihr Publikum nun auf Dauer anziehen. "Es ist wichtig, dass wir einen Lernort für Demokratie haben", unterstrich deshalb auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Eröffnung. Die Schau zeige, wie Demokratie gelingt, wenn sich Einzelne dafür einsetzen.

Andere mobilisieren

Die Rolle der Oppositionellen in der SED-Diktatur hob auch Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, hervor. Viele Menschen waren dem Repressionsapparat ausgesetzt und haben auch in der "Unfreiheit eine Wahl gesehen." Erst ihre Zivilcourage machte die gewaltfreie, massenhafte Mobilisierung anderer Menschen möglich. Deshalb sei es wichtig, das Archiv der DDR-Opposition zu erhalten: Diese Archivbestände der Robert-Havemann-Gesellschaft und die Aufklärung durch den Verein sollen "langfristig abgesichert werden", sagte Grütters. Die Kultusministerin kündigte an, sich für eine dauerhafte institutionelle Förderung des Vereins stark zu machen.

Nicht zuletzt erhält die Robert-Havemann-Gesellschaft nun grünes Licht, mit ihrem Archiv in das Haus 22 auf dem ehemaligen Stasi-Areal zu ziehen. Es ist eine Zwischenlösung, nachdem die bisherigen Räume in der Schliemannstraße 23 dem Verein gekündigt wurden. Endgültig soll die Robert-Havemann-Gesellschaft einen Platz im Haus 7 finden, das noch bis zum Jahr 2019 saniert werden soll. KW

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es unter www.revolution89.de.
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 541× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 830× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.