1. FC Lübars stellt keinen Lizenzantrag für die 1. Bundesliga

Die Fußballfrauen vom 1. FC Lübars - hier Cagla Korkmaz (blau) im Spiel gegen Werder Bremen - werden trotz Tabellenführung in der 2. Liga nicht in die 1. Bundesliga aufsteigen. | Foto: Nittel
  • Die Fußballfrauen vom 1. FC Lübars - hier Cagla Korkmaz (blau) im Spiel gegen Werder Bremen - werden trotz Tabellenführung in der 2. Liga nicht in die 1. Bundesliga aufsteigen.
  • Foto: Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Lübars. Sportlich sind die Frauen vom 1. FC Lübars als Spitzenreiter der 2. Bundesliga auf dem besten Weg, ab dem Sommer zu den zwölf besten Fußballteams deutschlandweit zu gehören. Doch daraus wird nichts: Der Klub hat keinen Lizenzantrag für die 1. Bundesliga gestellt, da Kooperationspartner Hertha BSC sein finanzielles Engagement nicht aufstocken wird und kurzfristig kein anderer starker Partner gefunden werden konnte.

"Wir müssen unseren Mädels leider mitteilen, dass die finanzielle Unterstützung für die 1. Bundesliga nicht gegeben ist, wir es allein nicht stemmen können und somit in der 2. Liga bleiben werden", erklärte der Vorsitzende Michael Reinke gegenüber dem Westfalen-Blatt.

Seit Wochen, wenn nicht Monaten war über dieses Thema diskutiert worden. Der einzige relevante Aspekt in diesem Zusammenhang war das Geld: Der Etat für die 2. Bundesliga beläuft sich auf knapp 200.000 Euro - für die Eliteliga wäre mindestens das Doppelte nötig. "Unsere Frauen brechen nicht gerade in Jubelstürme aus, wenn sie mich sehen" hatte Reinke in den letzten Wochen gelernt, mit der Rolle des Buhmanns zu leben. Dabei hat der langjährige Vorsitzende, der diese Funktion zurzeit nur noch kommissarisch bekleidet, alles in seiner Macht stehende getan, um einen Aufstieg auch finanziell möglich zu machen. Doch letztlich scheiterten die Gespräche mit Kooperationspartner Hertha BSC, mit dem man seit 2009 sehr erfolgreich im Frauenbereich zusammenarbeitet. Doch die Charlottenburger waren nicht gewillt, dass derzeitige Budget zu erhöhen. Im Gegenteil: Der Kooperationsvertrag, der im Sommer 2016 ausläuft, soll nicht verlängert werden. Darüber hinaus waren den Lübarsern zuletzt bereits zwei andere größere Sponsoren abgesprungen.

Besonders bitter ist all dies, da der 1. FC auch nach 16 von 22 Spieltagen Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord ist und alle Zeichen auf den Gewinn der Meisterschaft und einen möglichen Aufstieg hindeuteten.

Was der Frauenfußball generell benötigt, um erfolgreich sein zu können und nicht in einem finanziellen Desaster zu enden, sind über Jahrzehnte gewachsene Strukturen wie bei den deutschen Spitzenklubs 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam oder finanzkräftige Sponsoren im Hintergrund wie beim VfL Wolfsburg und Bayern München. Diese vier Teams dominieren den deutschen Frauenfußball seit Jahren und werden dies voraussichtlich auch in den nächsten Jahren tun.

Doch wie geht es nun sportlich in Lübars weiter? Natürlich sind die Spielerinnen enttäuscht. Ob die Mannschaft dennoch die Kraft hat, weiterhin starke Leistungen abzuliefern und eventuell die Meisterschaft in der 2. Bundesliga zu erringen, bleibt abzuwarten. Dass die Truppe um das Trainergespann Jürgen Franz und Christian Pohl das sportliche Niveau besitzt, hat sie bisher eindrucksvoll bewiesen. Gerüchten zu Folge haben einige Spielerinnen für die neue Saison ihre Fühler bereits zu anderen Klubs ausgestreckt - vorwerfen kann man es ihnen nicht.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 675× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.343× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 999× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.441× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.344× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.