Neues Konzept für Gasag-Gelände in Arbeit

Mariendorf. Das Bezirksamt arbeitet an einem Bebauungsplan und am Konzept für die Entwicklung des ehemaligen Gasag-Geländes zwischen Ringstraße und Lankwitzer Straße. Das derzeit noch als Industriegebiet festgeschriebene Gelände soll zum Gewerbegebiet umgewidmet werden.

„Ziel ist die Entwicklung eines offenen Quartiers für vielfältige Produktionsformen mit ergänzenden Nutzungen“, haben Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) und die für Stadtplanung zuständige Stadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Die Grüne) den Bezirksverordneten (BVV) jetzt in einer gemeinsamen „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ erklärt.

Die Politikerinnen denken dabei zum Beispiel an Gastronomie, Events und Verkauf. Zu diesem Zweck soll unter anderem ein Quartiersplatz geschaffen werden. Und um eine „lebendige Platzsituation“ zu schaffen, soll „ausnahmsweise“ auch Einzelhandel zugelassen werden. An welchen Einzelhandel gedacht wird, ist noch nicht näher bestimmt. Nur so viel: „Nahversorgungseinrichtungen im Sinne von Discountmärkten etc.“ werden von vornherein ausgeschlossen. Stattdessen wird die „Kleinteiligkeit des Gesamtkonzepts“ angestrebt.

Allerdings war die Mehrheit der Bezirksverordneten auf Anhieb nicht überzeugt, so dass die Mitteilung nicht einfach zur Kenntnis genommen, sondern noch einmal zur erneuten Beratung in den Ausschuss für Stadtentwicklung rücküberwiesen wurde. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat dagegen keine Bedenken gegen den vom Bezirksamt beabsichtigten Bebauungsplan.

Das ehemalige Gaswerk Mariendorf beziehungsweise das etwa 19 Hektar große und zu weiten Teilen seit Jahren brach liegende und von allerlei Industriebauten umgebene Plangebiet mit seinen historischen Bauten und dem weithin sichtbaren Gasometer steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Aber durch die fast hundertjährige und bis heute deutlich ablesbare Nutzung als Gas produzierender Standort gibt es auch „erhebliche Altlasten“, die eine umfassende Sanierung des Bodens zwingend erforderlich machen.

Insgesamt müssen Verkehr, Denkmalschutz und Artenschutz noch gutachterlich untersucht und bewertet werden. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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