Singles müssen Baufinanzierung gut planen
Inzwischen erfüllen sich auch viele Singles den Traum von den eigenen vier Wänden. Offizielle Statistiken, wie viele Alleinstehende in Deutschland Immobilien erwerben, gibt es zwar nicht. Dennoch hat Windscheif beobachtet: "Bauen ist nicht ausschließlich ein Thema für Familien." Zwar werden allein laut Erhebungen seines Verbandes rund 70 Prozent der Fertighäuser von Familien beziehungsweisen älteren Paaren gekauft. Etwa 20 Prozent der Käufer sind kinderlose Paare. Aber immerhin gut 10 Prozent der Käufer sind Singles - Tendenz steigend.
Bei der Finanzierung ihrer Immobilie müssen Singles genauer rechnen als Paare - und zwar aus einem einfachen Grund: "Alleinstehende haben in der Regel kein Backup", sagt Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Sie müssen die Raten für den Kredit auch in finanziell schwierigen Zeiten alleine bedienen können. "Paare können sich im Ernstfall unterstützen."
Eine wichtige Regel lautet daher: "Singles sollten wesentlich mehr Eigenkapital mitbringen", empfiehlt der Immobilienexperte. "Bei Paaren reichen meist 20 bis 30 Prozent der Kreditsumme aus", sagt Schwarz. "Singles sollten besser 40 bis 50 Prozent Eigenkapital mitbringen." Der Vorteil: Die Zinsbelastung für den Kredit sinkt. Die fehlende Rückendeckung ist Grund für einen weiteren Tipp: Während Paare jeden übrigen Euro in die Sondertilgung stecken sollten, ist es für Alleinstehende besser, Reserven aufzubauen. "Finanzmathematisch ist das zwar Blödsinn, für Singles aber wichtig", erklärt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung.
Hartmut Schwarz sagt: "Legen Sie lieber Geld beiseite. Als Single brauchen Sie bei der Finanzierung mehr Luft." Andernfalls laufen Käufer oder Bauherren Gefahr, ihre Immobilie bei längerer Arbeitslosigkeit oder schwerer Krankheit verkaufen zu müssen. Deshalb sollte die Höhe des Kredits auch begrenzt sein: "Mehr als 30 Prozent des monatlich verfügbaren Nettoeinkommens sollte dafür nicht aufgebracht werden müssen."
Generell bauen Singles die Finanzierung für die eigenen vier Wände am besten langfristig auf. Denn das schützt vor überraschenden Ereignissen. "Wählen Sie lieber eine lange Zinsbindung von 15 Jahren oder mehr", sagt Max Herbst. Die koste zwar etwas mehr, habe aber den Vorteil, dass die Raten lange planbar bleiben.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.