Aus für Babette-Bar: Nicolas Berggruen beendet Mietvertrag mit Kunst- und Kultursalon

Mitte. Die Bar „Kosmetiksalon Babette“ im DDR-Pavillon an der Karl-Marx-Allee 36 gegenüber dem Kino International wird geschlossen.

Der 1962 als Kosmetiksalon gebaute Glaswürfel ist seit 14 Jahren Kunst- und Kulturort. In dem kultigen Pavillon gab es mehr als 190 Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Fashionshows und viele Feiern. Das zweigeschossige Gebäude neben dem Caé Moskau ist Teil des Denkmalensembles Karl-Marx-Allee und gehört der Nicolas Berggruen Holdings GmbH.

Auf der Website von Berggruens Immobilienfirma wird der Glaspalast als „Nachtschwärmer-Bar“ beschrieben. „Nach 14 Jahren hat nun die Nicolas Berggruen Holdings GmbH beschlossen, den Mietvertrag nicht zu verlängern und den Pavillion ab Oktober 2018 dem Café Moskau und deren Betreibern an die Seite zu stellen. Kommentarlos wurde uns dieser Beschluss, der in Verhandlungen ohne unserer Anwesenheit gefasst wurde, mitgeteilt. Nicolas Berggruen Holdings GmbH zeigte sich zu keinem Zeitpunkt bereit, mit uns in Vertragsverhandlungen zu treten“, heißt es in einer Pressererklärung der Babette-Betreiber mit dem Titel „Kultur ohne Happy End! – Die Babette verliert ihren Kosmetiksalon.“

Der Babette-Bar werde das gleiche Schicksal ereilen wie dem benachbarten Café Moskau. Das sei für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, „außer für diejenigen, die das nötige Kleingeld aufbringen“, so das Babette-Team.

Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) bedauerte die Kündigung. „Auch die Berggruen Holding droht dem Goldrausch zu erliegen“, sagt er. Die Bar Babette habe es vermocht, „gegenüber dem Kino International einen liebenswerten Glanzpunkt ‎in der Karl Marx Allee zu entwickeln“, so Gothe. Das von der Berggruen Holding restaurierte Café Moskau leiste mit seinen „exklusiven geschlossenen Veranstaltungen leider überhaupt keinen Beitrag für das Leben im Quartier“, ärgert sich der Stadtrat. Er forderte Nicolas Berggruen auf, seine Entscheidung zu überdenken. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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