Lastenrad-Netzwerk ist mit einer mobilen Werkstatt unterwegs

Fahrradwerkstatt im Manege-Klub: Eine Woche lang schraubten die Jugendlichen an einem Lastenfahrrad. Viele bauten sich ihr erstes eigenes Rad. | Foto: KT
  • Fahrradwerkstatt im Manege-Klub: Eine Woche lang schraubten die Jugendlichen an einem Lastenfahrrad. Viele bauten sich ihr erstes eigenes Rad.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Berlin. Alte Fahrräder zu neuem Leben erwecken, lautet das Ziel des Berliner Lastenrad-Netzwerkes. Es hat eine mobile Werkstatt eingerichtet, die in der Stadt unterwegs ist. So verwandelte sich kürzlich der Jugendklub Manege in Neukölln in eine große Fahrradschmiede.

Mehr als 40 Jugendliche schraubten, sägten und feilten an den Rädern. Tom Hansing von der mobilen Werkstatt war beeindruckt, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen dabei waren. Im Vorfeld hatte die mobile Werkstatt das Projekt im Kiez vorgestellt und viel Unterstützung bekommen. "Vor allem das Eigentümer-Netzwerk hat uns sehr geholfen", sagt Hansing. So wurden von den Vermietern alte Fahrräder gesammelt und den Jugendlichen für ihr Projekt zur Verfügung gestellt. "Was für die Vermieter Schrott ist, wird bei uns zu einem urbanen Wertstoff", erläutert Hansing.

Brauchbare Teile

Die alten Räder wurden auseinandergenommen. Teile, die noch brauchbar waren, wurden sauber gemacht, andere Teile ergänzt. "Wir hatten so viele alte Räder, dass wir nicht nur unser Lastenfahrrad verwirklichen konnten", sagt Hansing. "Viele Jugendliche konnten sich in der Woche auch ihr eigenes Fahrrad bauen." Der Reuterkiez gehört zu den ärmeren Gegenden von Neukölln, nicht jeder Jugendliche kann sich ein Fahrrad leisten. Für das Lastenfahrrad wurden zwei Fahrräder benötigt, der Rahmen wurde verlängert, damit eine Transportkiste untergebracht werden konnte. Rund 200 Kilogramm können damit transportiert werden. Hansing hält das Lastenrad für das richtige Transportmittel zum Beispiel für eine Schülerband, für Kleingärtner oder für Markthändler. Die Bauanleitung steht im Internet.

Von der Werkbank bis zum Schweißgerät

Die mobile Fahrradwerkstatt ist ein Projekt des Vereins Kunst-Stoffe Berlin aus Pankow, Berliner Straße 17. "Mit dem Projekt sind wir im September 2012 gestartet", erläutert Frauke Hehl. Die mobile Fahrradwerkstatt wird für ein Jahr vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. In der ersten Phase wurde in einem Container die mobile Werkstatt eingerichtet. Von der Werkbank bis zum Schweißgerät ist alles in dem blauen Container vorhanden. Der erste Standort war auf dem Tempelhofer Feld, der zweite am Manege-Klub in Neukölln. Für weitere Standorte werden noch Vorschläge gesucht. Die mobile Werkstatt kann von Schulen, Jugendklubs oder Gartengemeinschaften gebucht werden.

Räder, Lager, Geld und Helfer gesucht

Nach einem Jahr soll die mobile Werkstatt allein laufen. Damit sie weiter arbeiten kann, werden Spendenräder, ein Lagerraum, Geld für Honorare und viele fleißige Helfer benötigt.

Der Trägerverein Kunst-Stoffe Berlin versteht sich als Kompetenzzentrum für die Verwendung alter Materialien. Die Palette reicht von Wolle über Holz bis zu den Fahrrädern. "Mit vielen Partnern wollen wir zeigen, dass aus Altstoffen wieder Wertstoffe entweder für künstlerische Zwecke oder auch für praktische Aufgaben werden können", so Hehl.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kunst-stoffe-berlin.de sowie http://werkstatt-lastenrad.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 434× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 678× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 664× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 1.051× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.