Lastenrad-Netzwerk ist mit einer mobilen Werkstatt unterwegs

Fahrradwerkstatt im Manege-Klub: Eine Woche lang schraubten die Jugendlichen an einem Lastenfahrrad. Viele bauten sich ihr erstes eigenes Rad. | Foto: KT
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Berlin. Alte Fahrräder zu neuem Leben erwecken, lautet das Ziel des Berliner Lastenrad-Netzwerkes. Es hat eine mobile Werkstatt eingerichtet, die in der Stadt unterwegs ist. So verwandelte sich kürzlich der Jugendklub Manege in Neukölln in eine große Fahrradschmiede.

Mehr als 40 Jugendliche schraubten, sägten und feilten an den Rädern. Tom Hansing von der mobilen Werkstatt war beeindruckt, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen dabei waren. Im Vorfeld hatte die mobile Werkstatt das Projekt im Kiez vorgestellt und viel Unterstützung bekommen. "Vor allem das Eigentümer-Netzwerk hat uns sehr geholfen", sagt Hansing. So wurden von den Vermietern alte Fahrräder gesammelt und den Jugendlichen für ihr Projekt zur Verfügung gestellt. "Was für die Vermieter Schrott ist, wird bei uns zu einem urbanen Wertstoff", erläutert Hansing.

Brauchbare Teile

Die alten Räder wurden auseinandergenommen. Teile, die noch brauchbar waren, wurden sauber gemacht, andere Teile ergänzt. "Wir hatten so viele alte Räder, dass wir nicht nur unser Lastenfahrrad verwirklichen konnten", sagt Hansing. "Viele Jugendliche konnten sich in der Woche auch ihr eigenes Fahrrad bauen." Der Reuterkiez gehört zu den ärmeren Gegenden von Neukölln, nicht jeder Jugendliche kann sich ein Fahrrad leisten. Für das Lastenfahrrad wurden zwei Fahrräder benötigt, der Rahmen wurde verlängert, damit eine Transportkiste untergebracht werden konnte. Rund 200 Kilogramm können damit transportiert werden. Hansing hält das Lastenrad für das richtige Transportmittel zum Beispiel für eine Schülerband, für Kleingärtner oder für Markthändler. Die Bauanleitung steht im Internet.

Von der Werkbank bis zum Schweißgerät

Die mobile Fahrradwerkstatt ist ein Projekt des Vereins Kunst-Stoffe Berlin aus Pankow, Berliner Straße 17. "Mit dem Projekt sind wir im September 2012 gestartet", erläutert Frauke Hehl. Die mobile Fahrradwerkstatt wird für ein Jahr vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. In der ersten Phase wurde in einem Container die mobile Werkstatt eingerichtet. Von der Werkbank bis zum Schweißgerät ist alles in dem blauen Container vorhanden. Der erste Standort war auf dem Tempelhofer Feld, der zweite am Manege-Klub in Neukölln. Für weitere Standorte werden noch Vorschläge gesucht. Die mobile Werkstatt kann von Schulen, Jugendklubs oder Gartengemeinschaften gebucht werden.

Räder, Lager, Geld und Helfer gesucht

Nach einem Jahr soll die mobile Werkstatt allein laufen. Damit sie weiter arbeiten kann, werden Spendenräder, ein Lagerraum, Geld für Honorare und viele fleißige Helfer benötigt.

Der Trägerverein Kunst-Stoffe Berlin versteht sich als Kompetenzzentrum für die Verwendung alter Materialien. Die Palette reicht von Wolle über Holz bis zu den Fahrrädern. "Mit vielen Partnern wollen wir zeigen, dass aus Altstoffen wieder Wertstoffe entweder für künstlerische Zwecke oder auch für praktische Aufgaben werden können", so Hehl.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kunst-stoffe-berlin.de sowie http://werkstatt-lastenrad.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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