Bezirk gibt neuen Straßen in der „Europacity“ einen Namen

Eine Straße in der „Europacity“ wird nach der ersten Berlinerin mit Professorentitel benannt: Lydia Rabinowitsch-Kempner. | Foto: Library of Congress
  • Eine Straße in der „Europacity“ wird nach der ersten Berlinerin mit Professorentitel benannt: Lydia Rabinowitsch-Kempner.
  • Foto: Library of Congress
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. Moabit erhält weitere neue Straßen. Sie werden nach Widerstandskämpferinnen und Naturwissenschaftlerinnen benannt.

Die Bezirksverordneten haben entschieden, welche Namen sie vier weiteren Straßen und einem kleinen Platz geben wollen, die in der „Europacity“, dem Neubaugebiet an der Heidestraße, entstehen. Sie tragen künftig die Namen von Lisa Fittko, Clara von Simson, Clara Mleinek und Lydia Rabinowitsch.

Lisa Fittko (1909-2005) war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen die NS-Diktatur. Nachdem sie selbst Nazi-Deutschland 1933 verlassen hatte, organisierte sie die Flucht zahlreicher Menschen über die Pyrenäen nach Spanien. Bekannt wurde Fittko einem größeren Publikum nach 1985, als sie in autobiographischen Schriften über diese Zeit berichtete. Die Benennung der Straße folgt dem Wunsch des österreichischen Immobilienunternehmens CA Immo, das in der „Europa-City“ baut.

Clara von Simson (1897-1983) habilitierte als erste Frau in Physik. Sie war Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und Direktorin des Lette-Vereins. Die hauptamtliche Gewerkschafterin Clara Mleinek (1885-1972) verlor ihr Amt in der Nazi-Zeit. Nach 1945 übernahm sie führende Funktionen in der Selbstverwaltung der Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Die künftige Lydia-Rabinowitsch-Straße sollte ursprünglich Lydia-Rabinowitsch-Kempner-Straße heißen, wie der komplette Name der ersten Berliner Professorin lautet. Dem Straßen- und Grünflächenamt war er aber zu lang. Die deutsche Mikrobiologin übernahm 1920 das Bakteriologische Institut am Städtischen Krankenhaus Moabit. Als Jüdin wurde Rabinowitsch-Kempner 1934 zwangspensioniert. Sie starb im darauffolgenden Jahr nach schwerer Krankheit.

Bereits vergeben sind die Namen für einen zweiten Platz, der ersteht, und eine Straße. Der Platz wird nach Otto Weidt (1883-1947) benannt. Der Besitzer einer Berliner Blindenwerkstatt stellte sich schützend vor seine jüdischen Mitarbeiter und rettete mehreren Juden das Leben. Er zählt zu den „Gerechten der Völker“. Die Straße trägt den Namen George Stephensons (1781-1848). Der englische Ingenieur war Hauptbegründer des Eisenbahnwesens. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 524× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.513× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 247× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.724× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.