Aus geplanten Wohnprojekt in der Berlichingenstraße 12 wird wohl nichts

Moabit. Steht das geplante gemeinsame Wohnprojekt vor dem Aus? Hausverwaltung und Eigentümer des ehemaligen Männerwohnheims in der Berlichingenstraße lehnen es ab, dass ein Verein aus Bewohnern das Haus selbst verwaltet.

In der Berlichingenstraße 12 leben seit vielen Jahren wohnungslose Männer. Zunächst wurde ihnen, dann dem Betreiber des „Gästehauses Moabit“ gekündigt. 22 von ihnen blieben aber wohnen und wehren sich seitdem gegen ihren Rauswurf. Sie haben den Verein „B12“ gegründet.

Angeblich existiert ein Vertrag des Hauseigentümers mit dem Hostelbetreiber „Gikon“ zur Unterbringung von Flüchtlingen. „Gikon“ sei aber mittlerweile aus dem Vertrag ausgestiegen. Ein Gespräch über das Angebot des Bezirks, für die bisherige Miete in Höhe von 10.000 Euro aufzukommen, hatte der Eigentümer abgelehnt.

Am 31. März sollte es zwischen der Hausverwaltung und dem ehemaligen „Gästehaus“-Betreiber zu einer Schlüsselübergabe kommen. Stattdessen fingen die Bewohner, ihre Unterstützer, das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ und Mittes Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne) die Mitarbeiterin der Hausverwaltung ab, um den Vorschlag zu unterbreiten, das Haus in Eigenregie zu sanieren und Miete zu den alten Konditionen zu bezahlen.

Keine Einigung

Bemühungen um preiswerten Wohnraum hätten bis jetzt keinen Erfolg gehabt, so ein „B12“-Sprecher. Zu viele Menschen konkurrierten um die wenigen preiswerten Wohnungen in Berlin. „Für uns aber ist es überlebenswichtig, bis dahin weiter hier wohnen zu bleiben“, sagt er.

Nach einem Vier-Augen-Gespräch zwischen der Mitarbeiterin der Hausverwaltung und Stadtrat von Dassel teilte dieser mit, die Hausverwaltung lasse sich auf ein Betreibermodell mit einem Verein nicht ein, habe aber angeboten, die Männer in anderen Wohnungen zu dritt oder zu viert unterzubringen. Während sich Mittes Sozialstadtrat Stephan von Dassel mit diesem Vorschlag anfreunden kann, sind die „B12“-Mitglieder und ihre Unterstützer enttäuscht vom Ausgang der Gespräche. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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