Pläne für Strecken bis Jungfernheide und zum Virchow-Klinikum vorgestellt

Die beiden Untersuchungskorridore. | Foto: VCDB auf Basis BVG / Senatsverwaltung
2Bilder
  • Die beiden Untersuchungskorridore.
  • Foto: VCDB auf Basis BVG / Senatsverwaltung
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. Der Senat hat sich ambitionierte verkehrspolitische Ziele gesetzt. Insbesondere hat er den Ausbau des Straßenbahnnetzes im Westteil der Stadt im Blick.

Voraussichtlich ab 2020 wird die Tram vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße fahren. Die BVG ist dabei, die Pläne bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz einzureichen. Dann beginnt das Planfeststellungsverfahren. Am 15. November wird die Senatsverwaltung über den ersten Bauabschnitt informieren. Bereits zuvor hatten die Moabiter in der Reformationskirche Gelegenheit, im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung weitere Planungen zum Straßenbahnverkehr in einer Frühphase kennenzulernen. Denn die siebenteiligen, barrierefreien Niederflur-Straßenbahnwagen der Flexity-Reihe von Bombardier, kurz „Flexity Berlin“, sollen über eine Haltestelle am U-Bahnhof Turmstraße hinaus durch Moabit rollen. Eine Linie soll zum S- und U-Bahnhof Jungfernheide führen, eine zweite zum Virchow-Klinikum. Möglicher Baubeginn wäre 2021.

Die Vorteile einer Straßenbahn gegenüber Bus oder U-Bahn erläutert Matthias Horth, Referatsleiter für den öffentlichen Personennahverkehr in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Eine Straßenbahn kann relativ schnell gebaut werden. Am längsten dauern die Planungen. Der Bau einer Tramstrecke ist auch zehnmal billiger als der einer U-Bahn. Im Vergleich zum Bus bietet sie mehr Sitz- und Stehplätze. Sie fährt auch leiser. Eine Straßenbahn sei ein wichtiges Gestaltungselement der Stadtplanung.

Wo genau die jeweilige Strecke im kommenden Jahrzehnt verläuft, lässt die Senatsverwaltung vom Verkehrsplanungsbüro „Verkehrs-Consult Dresden-Berlin“ (VCDB) untersuchen. Es hat verschiedene Varianten geprüft. Während für die Linie vom U-Bahnhof Turmstraße zur Jungfernheide noch keine passende Trasse gefunden wurde – vielleicht verläuft sie über Turm-, Hutten- und Gaußstraße, womöglich aber über Turm-, Hutten- und Wiebestraße und weiter über die Kaiserin-Augusta-Allee – ist die derzeit bevorzugte Variante für die Linie zum Virchow-Klinikum die Strecke über Turm-, Beussel- und Seestraße.

Turm- und Beusselstraße seien breit genug, um für die Tram einen eigenen Gleiskörper in der Mitte zu bauen, meint Matthias Zöbisch vom VCDB-Büro. In der Beusselstraße bliebe genug Platz für je eine Autospur, einen Fahrradstreifen pro Richtung und für die Fußgänger. Geparkt werden dürfte hier aber nur noch auf einer Straßenseite, in der Turmstraße hingegen wie zuvor auf zwei Seiten, so der Verkehrsplaner. In der Turmstraße müssten einige Bäume gefällt werden. KEN

Bürger können bis 15. November über www.berlin.de/sen/uvk beziehungsweise https://mein.berlin.de/ Anregungen abgeben. Sie werden ausgewertet und unter www.berlin.de/sen/uvk veröffentlicht.
Die beiden Untersuchungskorridore. | Foto: VCDB auf Basis BVG / Senatsverwaltung
Die Senatsverwaltung informierte in der Reformationskirche über Korridore und Trassenvarianten über den U-Bahnhof Turmstraße hinaus. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 399× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.120× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.177× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.