Brandanschlag auf Ordnungsamt: Sieben Dienstfahrzeuge ausgebrannt
Köpenick. Als die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamts am 18. Juli ihre Dienstfahrzeuge besteigen wollten, fanden sie nur noch einen Parkplatz voller Schrott vor. Brandstifter hatten in der Nacht zuvor fast den gesamten Wagenpark angesteckt.
Gegen 1.10 Uhr hatten Anwohner, die in Sichtweite der Dienstgebäude des Ordnungsamts an der Salvador-Allende-Straße wohnen, Knallgeräusche gehört und Flammen entdeckt. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen schon meterhoch in den Himmel. Sechs Fahrzeuge brannten komplett aus, ein siebenter PKW wurde durch Hitze erheblich beschädigt.
Wenige Stunden später steht der zuständige Stadtrat Michael Grunst (Linke) mit ernstem Gesicht vor dem Parkplatz. Der ist als Tatort noch abgesperrt, Kriminaltechniker lassen die Autowracks anheben, um nach Spuren wie Resten von Brandbeschleuniger zu suchen. „Glücklicherweise sind weder Mitarbeiter noch Anwohner durch die Flammen zu Schaden gekommen. Das Ordnungsamt leistet einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit. Jetzt geht es darum, schnell wieder die Arbeitsfähigkeit der Kollegen zu sichern“, sagt Stadtrat Grunst.
Ein Teil der Fahrzeuge war Eigentum des Bezirks, die anderen geleast. Jetzt sollen erst einmal mehrere Fahrzeuge geliehen werden. Besonders ärgerlich, bei den zerstörten Fahrzeugen war auch ein teurer PKW mit Kühlanlage, der für den Transport von Proben der Lebensmittelaufsicht benötigt wurde. Auch von diesem Fahrzeug ist nur ein ausgeglühtes Blechgerippe übrig geblieben.
Bewegungsmelder halfen nicht
Der Dienstparkplatz des Ordnungsamts wird in der Nacht verschlossen. Er befindet sich direkt am Spreeufer, an ihm führt eine kleine Uferpromenade entlang. „Der Parkplatz ist mit Bewegungsmeldern und Scheinwerfern ausgestattet. Eigentlich hätte der oder die Brandstifter die Anlage auslösen müssen und wären für Spaziergänger gut zu sehen gewesen“, berichtet Stadtrat Michael Grunst.
Die Attacke war nicht der erste Anschlag auf Fahrzeuge des bezirklichen Ordnungsamts. Bereits im März 2006 waren am damaligen Standort in der Hasselwerderstraße vier Autos nach Brandstiftung durch Flammen zerstört worden. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden.
In der aktuellen Brandstiftung ermittelt jetzt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.