Sanierung des Ernst-Abbe-Gymnasiums nach sechs Jahren abgeschlossen

Das Hauptgebäude des frisch sanierten Gymnasiums, vom Pausenhof aus gesehen. | Foto: Schilp
2Bilder
  • Das Hauptgebäude des frisch sanierten Gymnasiums, vom Pausenhof aus gesehen.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Das älteste Neuköllner Gymnasium ist jetzt das frischeste: Am 17. November feierten Jugendliche, Lehrer, Eltern und ihre Gäste an der Sonnenallee 79 den Abschluss der Komplettsanierung der Ernst-Abbe-Schule.

Sechs Jahre haben die Arbeiten gedauert, sechs Jahre lang musste unter schwierigen Bedingungen gelernt und unterrichtet werden. „Nur die lärm- und staubintensivsten Dinge konnten in den Ferien gemacht werden“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), die neben vielen Lokalpolitikern zur Feier gekommen war.

Sie wies darauf hin, dass die Schulsanierung eine der großen Maßnahmen im Quartier Karl-Marx-Straße/Sonnenallee ist, das 2011 zum Sanierungsgebiet erklärt worden ist. „Damit standen für die kommenden anderthalb Jahrzehnte 66 Millionen Euro für diverse Verbesserungen zur Verfügung“, so die Senatorin.

Rund acht Millionen Euro haben die Arbeiten am 100 Jahre alten, denkmalgeschützten Haupthaus, dem Hofgebäude und der Turnhalle des Ernst-Abbe-Gymnasiums gekostet. Saniert wurden Dächer, Fenster, Decken, Flure und große Teile der roten Mauerwerkfassaden. Der Brandschutz wurde auf den neuesten Stand gebracht, Klassenräume und Flure schallschutzgedämmt. Außerdem gibt es nun zeitgemäße elektrische, elektronische und technische Anlagen in der ganzen Schule. Die Turnhalle hat einen neuen Boden und moderne Sanitäranlagen, die Cafeteria eine Terrasse, und ein Werkstattraum im Keller wurde zur Bibliothek.

Noch nicht ganz abgeschlossen sind die Arbeiten im Freien. Denn auch der Schulhof wurde und wird für die 553 Schülerinnen und Schülern neu gestaltet und vergrößert – dafür fallen Parkplätze weg. Anfang nächsten Jahres wollen die Landschaftsplaner ihre Arbeit beendet haben.

Die Schule wurde 1899 als höhere Lehranstalt für Knaben gegründet, 1902 erhielt sie den Namen „Kaiser-Friedrich-Realgymnasium“. Knapp 20 Jahre später wurde der Reformpädagoge Fritz Karsen Direktor. Er gliederte der Bildungseinrichtung sogenannte Arbeiter-Abiturientenkurse an. „Diese Schule ist der Geburtsort des Zweiten Bildungswegs“, sagte Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD).

Damit nicht genug: 1927 ergänzte Karsen das Realgymnasium um eine achtstufige Volksschule – er schuf eine Einheitsschule. Zu so viel Modernität passte die alte monarchische Bezeichnung ganz und gar nicht. Die Lehranstalt wurde in „Karl-Marx-Schule“ umbenannt und als pädagogische Vorreiterin in ganz Deutschland bekannt. Damit machten die Nationalsozialisten schnell Schluss. Schon drei Wochen nach der Machtergreifung Hitlers am 21. Februar 1933 wurde Fritz Karsen entlassen und ging ins Exil. Die Schule erhielt für ein paar Monate ihren alten Namen zurück, bis sie nach dem Heimatdichter Hermann Löns benannt wurde. Ernst Abbe, ein Physiker, Unternehmer und Sozialreformer, steht seit 1956 Pate für das Gymnasium.

Das Hauptgebäude des frisch sanierten Gymnasiums, vom Pausenhof aus gesehen. | Foto: Schilp
Links die Turnhalle, rechts das Hofgebäude. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 640× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.313× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 969× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.413× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.312× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.