Großes Strohballenrollen am Richardplatz

Beim Strohballenrollen zählen Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit. | Foto: U. Eickers
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Neukölln. Es darf sich rühmen, das rasanteste Dorffest Berlins zu sein: Am Sonnabend, 9. September, findet zum zehnten Mal „Popráci“, das Strohballenrollen rund um den Richardplatz, statt. Und nicht nur ein vergnügter sportlicher Wettkampf steht auf dem Programm, sondern auch Musik, Modenschau und Kinderbelustigung.

Als die Künstlerkolonie Rixdorf im Jahr 2007 zum ersten Mal zum Wettrollen aufrief, ging es darum, eine alte deutsch-böhmische Tradition wiederzuleben – das behaupteten zumindest die Macher. Zwischen 1737 und 1911 habe Popráci, was auf deutsch so viel wie "nach der Arbeit" heißt, nämlich jedes Jahr stattgefunden, um der streitlustigen Jugend eine Möglichkeit zum friedlichen Kräftemessen zu bieten.

Ob Legende oder nicht: Das Strohballenrollen soll der Leibesertüchtigung dienen und fernab von Kommerz und Konsum zum Feiern einladen, Spaß machen und etwas für die Völkerverständigung tun.

Letzteres klappt offensichtlich tadellos: Die Schirmherrschaft teilen sich wieder Bürgermeisterin Franziska Giffey und der tschechische Botschafter Tomas Jan Podivinsky. Der Bürgermeister aus Neuköllns Partnerstadt Usti nad Orlici, Petr Hajek, will ebenfalls dabei sein, wenn etwa 30 Viererteams an den Start gehen.

Sie werden um den inoffiziellen Weltmeistertitel des Strohballenrollens ringen. Die Vorläufe sind zwischen 15 und 16 Uhr zu erleben, die Finalläufe beginnen um 17.15 Uhr. Die beste Mannschaft muss die Jury übrigens nicht nur mit ihren sportlichen Leistungen überzeugen, sondern auch bei einem Quiz über die Geschichte Rixdorf brillieren.

Es gibt auch ein riesiges Rahmenprogramm: Drei Bühnen sind aufgebaut, die größte steht an der Richardstraße. Hier beginnt das Programm um 16 Uhr mit den „Cellolitas“, die schräg-schmalzige Popmusik machen. Das Motto: Marianne Rosenberg meets The Ramones.

Gegen 18.15 Uhr geht es mit „Band-a-Ska“ aus Tschechien weiter. Die achtköpfige Truppe hat schon im vergangenen Jahr mit ihrer fetzigen Ska-Musik für beste Stimmung gesorgt. Zuletzt tritt die inoffizielle Popráci-Band auf, das „SkaZka Orchestra“. Es präsentiert gutgelaunte Weltmusik, eine Mischung aus Jazz, Ska, Pop, Balkan-Beats, Punk und Folk.

Wer es etwas weniger turbulent mag, ist auf dem Hof von Kutschen-Schöne richtig. Dort gibt es ab 14 Uhr Scheunentrödel und um 16 Uhr eine historische Modenschau. Zwischendurch, um 15 Uhr, schlägt die Stunde des Duos PianLola: Lola Bolze und Jorge Idelsohn interpretieren Chansons und Tangomusik von Claire Waldoff bis Homero Manzi ganz neu und verpacken sie in amüsante Geschichten.

Für die Jugend ist an der Ecke Kirchhofstraße eine eigene Bühne reserviert. Ab 15 Uhr dürfen Kids bis 15 Jahre dort ihr Können zeigen, singen, rappen, beatboxen oder tanzen. Gegen 17 Uhr betritt die 18-jährige Jamica Blackett die Bühne und wird eigene Lieder und Coversongs singen. Sie war 2014 Finalistin von „The Voice Kids for Germany“.

Und last but not least: Für die allerjüngsten Besucher gibt es eine kleine Stroh- und Spielgasse auf der Richardstraße (zwischen dem Gasthaus Louis und der Villa Rixdorf). sus

Weitere Informationen gibt es auf www.popraci.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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