Eine Anwohnerin organisiert neuen Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz
Der riesige, nach allen Seiten offene Kranoldplatz eignet sich perfekt für einen Wochenmarkt, den es hier in früheren Zeiten auch schon einmal gegeben hat. Nun ist er in neuem Gewand wieder auferstanden: Von April bis Oktober bieten Bauern und Hersteller aus dem Kiez und der Region hier jeden ersten und dritten Sonnabend im Monat von 9 bis 16 Uhr ihre Produkte an.
Organisiert wird die "Dicke Linda" von einer Anwohnerin des Kranoldplatzes: "Ich interessiere mich sehr für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und fand es schade, dass es in der näheren Umgebung keinen Markt gab", erzählt Theresa Dühn.
Die Idee, selbst aktiv zu werden hatte die 32-jährige bei der Arbeit. Sie ist nämlich Pressereferentin bei einer Brandenburger Bio-Molkerei. Und als sie für diese einen kleinen Markt organisierte, wurde sie von Händlern angesprochen. "Sie hatten Interesse, ihre Produkte auch in Berlin anzubieten", erzählt Theresa Dühn.
Nach drei erfolgreichen Testläufen im vorigen Sommer und einer abschließenden Befragung von 200 Marktbesuchern öffnete der Markt in diesem Jahr erstmalig regulär am Ostersonnabend. Der Name "Dicke Linda" steht für frische Produkte aus der Region und ist von der Kartoffelsorte Linda abgeleitet.
Wichtig war der Organisatorin vor allem ein ausgewogenes Warenangebot: Bei etwa 20 Anbietern gibt es Obst, Gemüse und Eier, Honig und Brotaufstriche, Wildfleisch und Wurst, Brot und Kuchen, Säfte, Weine und Heißgetränke, Blumen und Pflanzen, Börek und Kebab sowie verschiedene Lebensmittelöle und Seifen. "Auch Fisch wurde in der Umfrage ausdrücklich gewünscht und wird jetzt angeboten", erzählt die Marktbetreiberin. Etwa die Hälfte der Produkte stammt aus biologischer Herstellung.
In der angenehmen, ruhigen Atmosphäre laden aufgestellte Tische und Sitzbänke an verschiedenen Ecken des Marktes zum Verweilen ein. "Mich freut es, dass sich der Markt nebenbei zum Treffpunkt für Nachbarn entwickelt", sagt Theresa Dühn, die zu jedem Termin vor Ort ist und bislang nichts daran verdient, aber dennoch viel Zeit investiert.
Als Marktbetreiberin muss sie aus den Mieteinnahmen der Stände sämtliche Kosten tragen, wie eine Veranstaltungshaftpflicht, Leihgebühren und Strom. Dennoch hat sie große Freude an ihrem Herzensprojekt. "Gerne würde ich den Markt noch etwas erweitern", sagt sie. Auch Nachbarn können einen Stand für regionale Produkte anmieten.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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