Bürgermeisterin Franziska Giffey macht Schrott-Immobilien zur Chefsache

Neukölln. Die Häuser sind verwahrlost, die Wohnungen überbelegt, die Mieten hoch: Seit etwa fünf Jahren beschäftigen sich die Bezirke mit "Problem-Immobilien". Sie werden meistens von Zuwanderern aus Südosteuropa bewohnt.

In Neukölln wurden im vergangenen Jahr etwa 30 Problem-Immobilien gezählt, inzwischen sind 50 solcher Adressen bekannt. An weiteren über 40 Adressen sind einzelne Wohnungen oder Gebäudeteile betroffen.

Hauptprobleme sind bauliche Mängel, Überbelegung und undurchsichtige Mietverhältnisse. Die Nachbarschaft leidet unter Lärm und Müll, viele der Mieter unter massiven Hygienemängeln wie Schimmel oder unzureichende sanitäre Anlagen.

Aus diesem Grund hat Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) jetzt einen Koordinator für Problem-Immobilien eingesetzt und das Thema zur Chefsache erklärt. Es sei notwendig, konsequent gegen die Zustände in diesen Häusern vorzugehen, sagt sie. Sie kritisiert die Vermieter, die sich "an der Not der Ärmsten bereichern." Diese Eigentümer ließen sich ihre verfallenen Häuser vergolden; sie verlangten Wuchermieten für "von Ungeziefer befallene Matratzenlager". Solchen Vermietern müsse endlich Handwerk gelegt werden.

In der Koordinierungsstelle werden alle Informationen von Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Jugendamt und Bau- und Wohnungsaufsicht gebündelt und dann entschieden, wie vorgegangen werden soll. Das Spektrum reicht von ordnungsbehördlichen Maßnahmen gegen Vermieter bis hin zur Vermittlung von Hilfsangeboten und Rechtsbeistand für die betroffenen Mieter. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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