"Die Natur darf nicht zu kurz kommen": Stadtrat Bernward Eberenz über seine Arbeit
Bernward Eberenz ist Stadtrat und zuständig für die Ressorts Umwelt und Natur. Gewählt wurde er Anfang 2017 als Kandidat für die AfD, nach einem guten halben Jahr verließ er die Partei und ist im März in die CDU eingetreten. Was sind seine Arbeitsschwerpunkte in diesem Jahr?
Für besonders wichtig hält Eberenz, die kleinen und mittleren Grünflächen in der Stadt zu erhalten. „Wohnungsbau ist wichtig, im Zweifelsfall kommt aber die Natur dabei zu kurz“, sagt er. Das dürfe nicht sein. Dezentrales Grün spiele nicht nur für die Ökologie und das Binnenklima eine Rolle, sondern habe auch eine soziale Funktion – als Ruheraum in der Stadt, als Erholungsort vor der Haustür.
Deshalb gelte es, diese Oasen zu sichern. Momentan laufe die Unterschutzstellung des Kalte-Grund-Pfuhls nahe dem Fischadlerweg im südlichen Rudow. „Auf dem ehemaligen Rias-Gelände am Britzer Damm wollten und wollen wir weiterhin den Großen Ecker-Pfuhl und das ihn umfassende Wäldchen als Naturdenkmal sichern“, so der Stadtrat.
Dabei ist es jedoch zu Schwierigkeiten gekommen. Denn vergangenes Jahr wurde das Grundstück an einen Privatinvestor verkauft, der dort Wohnungen errichten will. Obwohl es klare Umweltauflagen gab und der Flächennutzungsplan noch in Arbeit war, begann der neue Eigentümer im Februar, das Wäldchen zu roden, berichtet Eberenz. Das Bezirksamt habe daraufhin einen sofortigen Baustopp verfügt und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. „Mit so etwa dürfen Bauherren nicht durchkommen, dafür setze ich mich entschieden ein.“
Einer seiner weiteren Schwerpunkte ist die Öffentlichkeitsarbeit. Seit vergangenem Jahr arbeitet Eberenz deshalb beispielsweise mit dem Freilandlabor Britz und dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zusammen und hat die Schau „Stadt und Natur“ ins Leben gerufen. „Sie umfasst fünf Teilausstellungen und war bereits an einigen Orten in Neukölln zu sehen. Diese Reihe wird fortgesetzt.“
Neu ist, dass die Neuköllner Abteilung Umwelt und Natur zentrale Berliner Anlaufstelle für die Prüfung von Industrie-Emissionsanlagen geworden ist. Außerdem koordiniert sie die Umstellung auf ein neues Datenverarbeitungssystem. „Grundsätzlich liegt dieses Jahr auch der Fokus darauf, unsere Arbeit mit der Arbeit in anderen Bezirken und der Arbeit der Verbände zu vernetzen“, sagt der Stadtrat.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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