Erst in der AfD, jetzt in der CDU: Stadtrat Bernward Eberenz ist nicht mehr parteilos

Bernward Eberenz (l.) ist am 20. März in die CDU eingetreten. Darüber ist Falko Liecke erfreut. | Foto: Schilp
  • Bernward Eberenz (l.) ist am 20. März in die CDU eingetreten. Darüber ist Falko Liecke erfreut.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Vor einem knappen Dreivierteljahr ist Bernward Eberenz aus der AfD ausgetreten. Jetzt ist der Stadtrat für Umwelt und Natur ins christdemokratische Lager gewechselt.

Gemeinsam mit Falko Liecke, CDU-Stadtrat für Jugend und Gesundheit sowie Neuköller CDU-Vorsitzender, und dem Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers informierte er am 20. März über seinen Entschluss.

Im Juli vergangenen Jahres hatte Eberenz die AfD verlassen. Anlass war die Nominierung von Andreas Wild als Kandidat zur Bundestagswahl. Wild wird dem äußersten rechten Spektrum der Partei zugerechnet. „Die Personalie Wild war für mich ein Symptom dafür, wie sich die AfD entwickelt“, sagt er.

Viel Zeit habe er sich genommen, um sich neu zu orientieren. Er setze sich für strengsten Schutz der Natur und Umwelt ein, da sei er bei den Grünen. Er halte eine starke Solidargemeinschaft und die Unterstützung der Schwächsten für unabdingbar - so wie die Linken. In Sachen individuelle Selbstbestimmung denke er wie ein Liberaler. Warum also die CDU? „Sie zeigt ihren konservativen Kern wieder mehr als zuvor“, so Eberenz.

Was er damit meint, formuliert er so: „Sicherung der Staatsgrenzen, Durchsetzung unserer Rechtsordnung, Einforderung von Gegentoleranz von denen, die von uns Toleranz erwarten, Schutz unserer Sozialsysteme vor überbordender Fremdinanspruchnahme.“

Das alles seien konservative, bewahrende Werte, die es in die Mitte der Gesellschaft zurückzuholen gelte, anderenfalls drohe sie, nach rechts und links auseinanderzufallen. Mit Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit habe das nichts zu tun. „Mir ist vollkommen egal, woher jemand kommt, wenn er sich nicht gegen das Gemeinwesen stellt.“

Falko Liecke freut sich über Eberenz' Eintritt in die CDU. Er schätze ihn wegen seines klaren Bekenntnisses zu demokratischen Werten, die schnell zu einer Entfremdung von seiner ehemaligen Partei geführt hätten, und für seine engagierte Arbeit als Stadtrat. Er sei eine willkommene Unterstützung im Kreisvorstand und im Bezirksamt. CDU-Generalsekretär Stefan Evers verspricht sich von dem neuen Parteimitglied eine Belebung der innerparteilichen Debatte. „Als lebendige, breit aufgestellte Volkspartei legen wir auf eine konservative Stimme aus unserer Mitte großen Wert“, erklärt Evers.

Die Neuköllner CDU hat übrigens gerade ein neues 13-Punkte-Programm für ihre Bezirkspolitik aufgestellt. Darüber lesen Sie mehr in unserer kommenden Ausgabe.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 539× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 827× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 805× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.185× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.