"So verlässlich wie alle anderen": Bund streicht Mittel für das „Bündnis Neukölln“

Die Bundesregierung hat ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro für das „Bündnis Neukölln“ gestrichen. Der Grund: Der Verfassungsschutz äußerte Bedenken gegen die „Interventionistische Linke“ (IL) – eine Gruppe, die bei der Organisation mitmacht.

Das Geld aus dem Bundesprogramm „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ sollte bei der Finanzierung des Festivals „Offenes Neukölln“ helfen. Es findet Anfang Juni das zweite Mal statt und wird vom Bündnis Neukölln organisiert. Unterstützer sind unter anderem Gewerkschaften, die evangelische und katholische Kirche, Arbeiterwohlfahrt, SPD, Grüne und Linke. Gemeinsam richten sie sich gegen Rechtsextremismus und werben für ein solidarisches Miteinander.

„Der nachträgliche Ausschluss von dem Preis ist ein völlig falsches Signal für unser Engagement und für das, was hier im Bezirk passiert“, sagt eine Sprecherin des Bündnisses. „Wir wollen das gesamte demokratische Spektrum, das sich im Bezirk gegen Rechts engagiert, zusammenbringen und vernetzen.“ Gegenseitiger Respekt und friedliche Konfliktlösung seien ausdrücklich im Leitbild verankert. „Die IL ist ein genauso verlässlicher Partner wie alle anderen. Es gibt keine Vorwürfe gegen Menschen, die bei uns aktiv sind.“ Das Festival werde auf jeden Fall stattfinden, auch ohne Förderung des Bundes.

Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) dagegen begrüßt die gemeinsame Entscheidung des Bundesinnen- und des Bundesjustizministeriums, das Preisgeld zu streichen. Er kann deren Begründung sehr gut nachvollziehen, in der es heißt, es sei „zu gewährleisten, dass staatliche Förderung und Anerkennung nicht, auch nicht mittelbar, extremistischen Gruppierungen zukommt.“

Liecke hatte sich bereits im Januar an das Bündnis gewandt und auf die in seinen Augen bestehende Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft der IL, die sich selbst als „linksradikal“ bezeichnet, mit den Grundüberzeugungen einer demokratischen Gesellschaft hingewiesen. Wenn sich das Bündnis von Extremisten distanziere, sei er „guter Dinge, dass eine Förderung auch in Zukunft wieder möglich ist“.

Danach sieht es aber nicht aus. „Wir lassen es nicht zu, dass ein Keil zwischen uns getrieben wird. Wer sich zu unserem Leitbild bekennt, ist bei uns willkommen“, so die Bündnis-Sprecherin.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 279× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 245× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 633× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.213× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.