Nach 50 Jahren wieder im Ernst-Abbe-Gymnasium

Neukölln. Auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 5. März 1963, hatten 18 Schüler der Klasse 13 b am Ernst-Abbe-Gymnasium ihr Abitur bestanden. Zehn der ehemaligen Schüler gingen am 5. März erneut in ihre Schule.

Bei strahlendem Sonnenschein stehen sie gut gelaunt vor der Eingangstür der Bildungsstätte, die sie für ihr Leben formte: Zehn Schüler und ein ehemaliger Lehrer nahmen das Jubiläum des Abiturs vor 50 Jahren zum Anlass, sich am Vormittag des 5. März noch einmal am Ernst-Abbe-Gymnasium in der Sonnenallee zu treffen. Die ehemaligen Schüler, heute Ende 60, haben ihr Leben und ihren Berufsweg inzwischen erfolgreich gemeistert. Sie wurden Ärzte, Richter und Lehrer, oder, wie Gitta Zielke, Professorin für Erziehungswissenschaften. Dabei waren die Voraussetzungen damals nicht unbedingt günstiger als heute: "Die meisten von uns kamen aus sozial schwachen Familien, viele wohnten in sehr beengten Verhältnissen. In den seltensten Fällen hatten die Eltern ein Abitur gemacht", sagt die Professorin.

Empfangen werden die Besucher von einer ehemaligen Lehrerin. Irene Seidel, heute Vorsitzende des Fördervereins der Schule, hat hier 38 Jahre lang unterrichtet. Sie nimmt die Jubilare mit auf einen Rundgang. Dabei zeigt sich bald: Das äußere Erscheinungsbild der über 100-jährigen Schule, einst als Vorreiter der Reformpädagogig von Fritz Karsen bekannt, hat sich auf den ersten Blick kaum verändert. Das gilt zumindest für das vordere, zur Straße gelegene Gebäude. Auf dem Hof, wo früher eine Berufsschule war, haben jetzt weitere Unterrichtsräume und eine Cafeteria Platz gefunden. Während das Toilettenhaus längst verschwunden ist, gibt es die alte Turnhalle noch, auch wenn sie gerade saniert wird. Schulleiterin Birgit Nicolas, die die Besucher in der Cafeteria empfängt, hofft auf eine Fertigstellung bis zum Sommer: "Danach geht es mit weiteren Sanierungsarbeiten auch in den anderen Gebäudeteilen weiter. Dafür werden 4,5 Millionen Euro hier investiert", erzählt sie.

Über 92 Prozent der Schülerschaft hat heute einen Migrationshintergrund. "Das war bei uns ganz anders", erinnert sich die frühere Schülerin Ingrid Manze. Der Rundgang führt am Ende in eine achte Klasse, wo für ein paar Minuten der Unterricht unterbrochen wird, um den heutigen und früheren Schülern Gelegenheit zum Austausch zu geben. Fragen nach Veränderungen der Schulgebäude und nach dem Abiturnotendruchschnitt werden gestellt und die ältere Generation ist überzeugt: "Heute ist der Leistungsdruck viel größer als bei uns." Zuletzt kommt die wohl wichtigste Frage der jungen Generation: "War ihre Schulzeit schön?". Die Besucher sind sich einig: "Ja, wir denken gern an unsere Schulzeit zurück."

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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