Nachbarschaftstreff und Jugendclub in der Weißen Siedlung können vorerst bleiben

Gute Nachrichten für die Bewohner der Weißen Siedlung: Die Kündigungen für den Nachbarschaftstreff „Sonnenblick“ und den Jugendtreff „Sunshine Inn“ zum Jahresende sind vom Tisch. In ein paar Monaten müssen sie allerdings in Ausweichquartiere ziehen.

Wie berichtet, hatte der Eigentümer des Gebäudes Sonnenallee 273, der niederländische Immobilienfonds „Brandenburg Properties“, beiden Einrichtungen gekündigt. Erst hieß es, dass sie Mitte 2018 die Räume verlassen müssten, dann sollte plötzlich schon Ende dieses Jahres Schluss sein. Dagegen protestierten Anfang November viele Anwohner und Besucher der Treffpunkte.

Stadtentwicklungsstadrat Jochen Biedermann (Grüne) sagt, es habe in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit dem Eigentümer gegeben. Er habe sich schließlich bereit erklärt, dass der „Sonnenblick“ noch bis Ende März in seinen Räumen bleiben könne. Danach ist ein Umzug in die Aronsstraße 71 vorgesehen. „Auf lange Sicht ist in der Weißen Siedlung der Neubau eines Familien- und Nachbarschaftszentrums geplant“, so der Stadtrat.

Die Jugendeinrichtung Sunshine Inn, Träger ist die gemeinnützige Gesellschaft „Outreach“, erhält eine Verlängerung bis Ende September 2018. Dann muss ein Ersatzstandort her. Momentan prüfe das Bezirksamt gemeinsam mit der „ADO Sonnensiedlung“, Eigentümerin des Hochhauskomplexes, zwei Varianten. Beide seien bis zum nächsten Herbst umsetzbar, informiert Biedermann.

In der Weißen Siedlung, in den 70er-Jahren gebaut, leben rund 4000 Menschen. Etwa zwei Drittel haben ausländische Wurzeln. Sie kommen aus der Türkei, den arabischen, afrikanischen und osteuropäischen Staaten und dem ehemaligen Jugoslawien. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen ist mit 27 Prozent hoch.

Mehr als die Hälfte der Bewohner ist von staatlichen Leistungen abhängig. Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagt: „Das Quartier gehört zu den sozial am stärksten belasteten Gebieten in Neukölln. Gerade hier sind Orte der Begegnung und der Jugendarbeit zur Wahrung des sozialen Friedens von immenser Bedeutung.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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