Unbekannte töten Schaf im Tierpark: Marzahner Initiative möchte zwei Tiere schenken
Das Entsetzen im Tierpark Neukölln ist immer noch groß. In der Nacht vom 25. zum 26. Januar wurde ein Schaf gestohlen und geschlachtet.
Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) reagierte sofort. „Ich kann nicht nachvollziehen, wie Menschen dazu kommen, so etwas zu tun.“ Und sie spricht von Tierquälerei.
„Das Schaf Rose aus unserem Streichelzoo in der Hasenheide wurde getötet. Fell, Beine und Kopf wurden abgetrennt, der Torso ausgenommen, alles andere zurückgelassen“, so Giffey. Das Jungschaf Emma wurde über einen zwei Meter hohen Zaun geworfen und dabei verletzt. „Die Täter seien mit Brutalität und Ignoranz vorgegangen“.
Die Bürgermeisterin ist genauso entsetzt wie die Mitarbeiter des Tierparks und vor allem die vielen Besucher des Streichelzoos. Solche Taten machen einfach fassungslos, erklärt die Bürgermeisterin. Für Kinder in der Großstadt sei solch ein Streichelzoo die einzige Möglichkeit, um Tiere aus der Nähe zu beobachten. „Viel Mühe und Liebe werden dafür verwendet, solch ein Angebot auch in der Innenstadt zu haben“, sagt Franziska Giffey.
Das Bezirksamt unterstützt den Tierpark mit 150 000 Euro pro Jahr für Tierarzt- und Betriebskosten. Dennoch ist er auch auf Spenden angewiesen. Nicht nur die Fütterung und Pflege der Tiere, sondern auch der artgerechte Um- und Neubau bzw. die Erhaltung der Anlagen sind sehr kostenintensiv.
Es ist in diesem Jahr nicht der erste Fall. In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar waren unbekannte Täter in die Tiergehege auf dem Gelände des Spielewaldes im brandenburgischen Eiche, direkt hinter der Berliner Stadtgrenze gelegen, eingedrungen. Sie haben Tiere gestohlen, Enten und Schafe getötet. Der Spielewald in Eiche gehört zum Verein Spielplatzinitiative Marzahn. Der Kinderbauernhof im Spielewald in Eiche wurde immer wieder von Tierräubern und Tierquälern heimgesucht. Nach dem Vorfall Mitte Januar reagierte der Verein sofort und machte diesen Vorfall öffentlich. Viele Menschen solidarisierten sich mit dem Verein und spendeten für ein geplantes Sicherheitssystem.
Die Mitglieder der Spielplatzinitiative Marzahn möchten, dass Neuköllner Kinder bald wieder Schafe in der Hasenheide streicheln können. „Wir wollen unsere Solidarität mit dem Streichelzoo in Neukölln bekunden und ihm zwei Jungschafe von uns schenken“, sagt die Leiterin des Spielewaldes, Anna Gärtner. „Die Jungtiere sind jetzt acht Monate alt und können damit auch vom Muttertier getrennt werden.“
Der Vorsitzende des Vereins, Matthias Bielor, hat sich bereits an die Neuköllner Bürgermeisterin gewandt und Hilfe angeboten. „Wir wollen zeigen, dass Menschen nicht nur grausam sein können“, erklärt Bielor. Die Spielplatzinitiative möchte gemeinsam mit dem Neuköllner Streichelzoo „das Gute in den Fokus rücken.“
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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