Radler parken bald auf der Straße: Grüne stoßen Neuköllner Pilotprojekt an
Neukölln. Im Frühjahr sollen im Norden des Bezirks rund 50 neue Fahrradbügel installiert werden. Das Besondere: Die Stellplätze befinden sich nicht auf dem Gehweg, sondern auf der Straße.
Das Ganze ist ein Pilotprojekt, das die grünen Bezirksverordneten auf den Weg gebracht haben. Der Fraktionsvorsitzende Bernd Szczepanski sagt: „Wir freuen uns sehr, dass das Bezirksamt endlich seine Blockadehaltung beendet hat und in Neukölln etwas vorangeht.“
Dass mehr Abstellmöglichkeiten gebraucht werden, davon zeugen Unmengen von Rädern, die tagtäglich an Straßenschildern, Laternen, Bäumen und Geländern angeschlossen werden und mitunter auch manchen Fußgänger behindern. „Wir wollen aber nicht, dass neue Stellplätze immer nur zu Lasten der Bürgersteige gehen“, so Szczepanski.
Deshalb hatten die Grünen in ihrem Antrag das Bezirksamt beauftragt zu prüfen, wo Fahrradparken möglich ist. Bevorzugt sollten Orte untersucht werden, wo viele Fußgänger über die Straße gehen, also Kreuzungen oder Einmündungen. „Oft werden die Menschen beim Überqueren durch Autos behindert, die dort parken, obwohl sie es nicht dürfen“, sagt Szczepanski. Mit Fahrradbügeln könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Radler hätten neue Abstellmöglichkeiten, die Fußgänger eine bessere Sicht auf den Straßenverkehr. Aber der ein oder andere legale Parkplatz für Autos wird wegfallen. Der Raum, den ein abgestelltes Auto allein benötigt, reicht für vier Bügel und damit für mindestens acht Räder.
An folgenden Orten werden die neuen Anlagen installiert: An der Weserstraße sind sechs Bügel vor der Nansenstraße und acht vor der Kita vorgesehen. An der Friedelstraße sind es elf Bügel vor der Pflüger- und vier vor dem Maybachufer. Neben dem Rathaus, an der Schönstedtstraße, finden acht Bügel Platz, an der Anzengruberstraße (am Spielplatz) sind es vier. Schließlich sollen Radlern auch am S-Bahnhof Hermannstraße neue Parkplätze zur Verfügung stehen: An der Ecke Siegfriedstraße sind sieben Bügel geplant.
Das Neuköllner Pilotprojekt folgt übrigens den Regelplänen der Verkehrslenkung Berlin, die bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angesiedelt ist. In diesen Plänen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es manchmal nur auf den Fahrbahnen möglich ist, neue Parkplätze für Räder zu schaffen. In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es bereits einige dieser Anlagen. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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