Spitzenreiter Richardkiez: Preise bei Neuvermietungen steigen stark an / hoher Druck im Schillerquartier
Neukölln. Im berlinweiten Vergleich steigen die Mieten in Neukölln am stärksten. Das geht aus dem Wohnmarktreport hervor, den der Immobilienfinanzierer Berlin HYP und der Immobiliendienstleister CBRE gerade veröffentlicht haben.
Während die Preise 2016 bei Neuvermietungen im Berliner Durchschnitt um 5,6 Prozent stiegen, sind es in Neukölln satte 17,1 Prozent. Vor allem in den Gebieten innerhalb des S-Bahnrings wird es immer teurer.
An der Spitze steht die Gegend um den Richardplatz, wo die Mieten um 32,4 Prozent gestiegen sind. Hier wird eine Kaltmiete von 11,92 Euro pro Quadratmeter verlangt. Anders ausgedrückt: Für eine Wohnung mittlerer Größe müssen 995 Euro Warmmiete bezahlt werden. Der Kiez gehört damit zu den zehn teuersten Wohngegenden in ganz Berlin.
Auf Platz zwei bei den Mietpreissteigerungen liegt das Postleitzahlengebiet 12051 rund um die Silbersteinstraße. Dort gibt es relativ viele Luxuswohnungen, für die 16 Euro und mehr (kalt) verlangt werden – die höchsten Mieten im ganzen Bezirk. Der Gegend um die Schillerpromenade bescheinigt der Report einen „hohen Mietdruck“. Die Nachfrage nach Wohnungen ist so groß, dass die geforderte Miete um 20,4 Prozent auf durchschnittlich 11 Euro pro Quadratmeter gestiegen ist. Die Folge: Innerhalb des Kiezes umzuziehen, ist sehr schwierig.
Gleichzeitig haben die Bewohner das niedrigste Einkommen in Neukölln. Weil ihre Wohnungen relativ klein sind, können sich viele diese überhaupt noch leisten. Eine ähnliche Problematik gibt es in der Gegend am Weigandufer. Im Süden wird der Höchstwert mit 8,31 Euro am Britzer Damm gefordert. Der Mietanstieg von 13,8 Prozent liegt allerdings unter dem Neuköllner, aber über dem Berliner Durchschnitt. Im nordöstlichen Rudow rund um die Stubenrauchstraße liegt der Mittelwert bei 7,95 Euro. Relativ günstig sind die Mieten mit 6,94 Euro pro Quadratmeter im Kern der Gropiusstadt. Billiger ist es nur an der Köllnischen Heide (6,50 Euro) mit viel Gewerbe. Außerdem wird dort die Stadtautobahn gebaut.
Der Wohnmarktreport ist zu finden auf http://asurl.de/138j. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.