Glambeck - Im Herzen der Schorfheide
Zur Ruhe kann man in der Schorfheide an vielen Orten kommen. Selten aber scheinen Natur, Kultur und dörfliches Leben irgendwo so im Einklang zu stehen wie in Glambeck.
Wer zum Beispiel mit dem Rad von Angermünde kommend, den östlichen Dorfrand Glambecks erreicht, trifft auf verträumte Fachwerkidylle. Die liebevoll restaurierte Kirche am Welsetal gilt als kleinste Dorfkirche Brandenburgs. Sie ist ein wahres Kleinod und ganzjährig Schauplatz von Konzerten und Ausstellungen. Ein idealer Ort zum Innehalten – vor allem für die Radler auf dem hier vorbeiführenden Radweg Berlin-Usedom. Ruhe und Einkehr finden sie bei der Radlerandacht oder in der Kirchenklause nebenan.
Einige Meter weiter auf dem Dorfplatz wartet das nächste außergewöhnliche Kulturdenkmal: der berühmte Taubenturm von Glambeck. Er beherbergt heute ein kleines Museum, das an seinen Erbauer, den preußischen Großgrundbesitzer Friedrich Wilhelm von Redern (1802-1883), erinnert (geöffnet täglich 10-18 Uhr, Eintritt frei). Der Komponist und Generalintendant der Königlichen Schauspiele erwarb Gut Glambeck im Jahre 1862.
Und ein weiterer berühmter Name ist mit dem kleinen Dorf verbunden. Franz Ernst Neumann (1798-1895), Begründer der Theoretischen Physik, wurde in Glambeck getauft. Seinen benachbarten Geburtsort Mellin sucht man jedoch heute vergebens. Der ist bekannt als das „verschwundene Dorf“. Nur ein Gedenkstein an den Wissenschaftler auf einem verwunschenen Friedhof an der Straße nach Parlow erinnert daran. Wie ein Dorf verschwinden kann? Das ist wieder eine ganz andere spannende Geschichte aus dem Herzen der Schorfheide …
Anfahrt: Stündlich fahren Regionalzüge in circa 50 Minuten von Gesundbrunnen nach Angermünde. Weiter geht es mit dem Rad am Nordufer des Wolletzsees entlang nach Glambeck. Mit dem Pkw auf der A 11 bis Abfahrt Joachimsthal, im Ort rechts auf die L 239 (Glambecker Straße) nach Glambeck abbiegen.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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