Jenny Roberts sorgt mit dafür, dass auch nach der Schule keine Langeweile aufkommt

Jenny Roberts am hinteren Ausgang des Jugendklubs: Auf dieser Fläche soll in diesem Jahr ein Garten entstehen. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Jenny Roberts am hinteren Ausgang des Jugendklubs: Auf dieser Fläche soll in diesem Jahr ein Garten entstehen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Jenny Roberts leitet sowohl die Kinderfreizeitstätte in der Esmarchstraße 27 als auch die Jugendeinrichtung in der Pasteurstraße 22. Im vierten Teil der Serie „Unser Kiez – Rund um die Bötzowstraße“ gibt sie einen Einblick in ihre Arbeit.

Es riecht immer noch ein bisschen neu in diesem Flachbau in der Pasteurstraße 22. Kein Wunder. Die Jugendfreizeiteinrichtung wurde ja erst im vergangenen Oktober eingeweiht. Trotzdem fühlen sich die Mitarbeiter um Jenny Roberts schon heimisch. Auch immer mehr Kinder kommen. Es spricht sich langsam herum, dass es hier was Neues gibt. „Aber die Einrichtung muss erst noch bekannter werden“, meint Leiterin Jenny Roberts. Die 29-jährige Medienerzieherin und Kulturwissenschaftlerin ist auch für den Kinderklub Esmarchstraße 27, kurz E27, verantwortlich. Den hatte der Humanistische Verband Berlin (HVD) 2010 übernommen. Seinerzeit trennte sich das Jugendamt nach Personalkürzungen von der Einrichtung. Die Arbeit sollte aber weitergeführt werden. Der Erhalt solcher Einrichtungen im Bötzowviertel war dringend nötig. Immer mehr Familien zogen in den Kiez. Die Zahl der Kinder nimmt weiter stetig zu. Das merkt auch das Team der E27. Der Klub ist für Sechs- bis Neunjährige gedacht. Und die nutzen den Treff rege. „Wir machen hier zum Beispiel Bewegungsangebote, kreative Sachen und es findet auch eine Leseförderung satt. Wir haben einen kleinen Buchclub, gehen einmal die Woche in die Bibliothek“, wirft Jenny Roberts einen Blick ins Programm.

Lange Zeit ein Defizit

Aber die Kinder werden älter. Für die nächste Altersstufe gab es im Bötzowviertel keine Freizeitangebote. Dabei sollte dieses Defizit schon vor Jahren behoben sein. Als der Kiez Mitte der 90er-Jahre Sanierungsgebiet wurde, schrieb das Bezirksamt den Bau eines Jugendklubs als Sanierungsziel fest. Aber ursprüngliche Pläne zerschlugen sich. Erst Anfang dieses Jahrzehnts stand dann fest, dass der Kiez endlich seine Jugendeinrichtung in der Pasteurstraße 22 bekommt. Es dauerte dann allerdings noch einmal fünf Jahre, ehe das Bauvorhaben umgesetzt wurde.

„Willkommen sind bei uns Zehn- bis 14-Jährige“, sagt Jenny Roberts. Die Klubmitarbeiter setzen dabei den Kindern nichts vor. „Bei uns wird Partizipation großgeschrieben. Die Kinder bestimmen selbst, was bei passieren soll.“ Eine der ersten Aktionen war ein Graffiti-Projekt. „Vattenfall stellte uns Mittel für das Besprühen von zehn Stromkästen zur Verfügung“, erläutert die Einrichtungsleiterin. „Gemeinsam mit zwei Künstlern fertigten 18 Kinder Entwürfe an. Die schönsten wurden auf die Stromkästen im Bötzowviertel übertragen.“

Garten geplant

Weiterhin wünschten sich die Kinder ein Nähprojekt. „Wir kauften von Projektgeldern fünf Nähmaschinen“, sagt Jenny Roberts. „Die Modedesignerin Susann Teege erklärte sich bereit, das Projekt zu leiten, und so wird bei uns inzwischen auch genäht.“ Ebenfalls auf der Wunschliste der Besucher stehen Musik-, Tanz- und Medienprojekte. Auch diese Angebote gibt es inzwischen im Haus. Und wer sich lieber sportlich betätigen möchte, kann den Kickertisch oder die Kletterwand im Bewegungsraum nutzen.

Ein Schwerpunkt in diesem Jahr wird allerdings der Garten. Die Freifläche hinter dem Haus wollen die Kinder gemeinsam mit Eltern und Nachbarn zu einem Kiezgarten umgestalten. Unter anderem sollen Hochbeete und ein kleines Gewächshaus entstehen. „Wir wollen Regionales anbauen. Was wir ernten, können wir dann gleich in unserer Küche verarbeiten.“

Geöffnet ist der neue Jugendklub in der Pasteurstraße 22 dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie sonnabends von 12 bis 16 Uhr. Die Kinderfreizeiteinrichtung E27 hat dienstags bis freitags von 15 bis 19 und sonnabends von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf www.jfe-pasteurstrasse.de.BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

91 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 436× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.421× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 198× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.626× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.