Gutachter schlagen Varianten für einen Neubau der Michelangelostraße vor

Die Michelangelostraße muss in absehbarer Zeit sowieso saniert werden. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Wie soll das künftige neue Wohngebiet an der Michelangelostraße erschlossen werden? Das untersucht zurzeit im Auftrage des Bezirksamtes das Büro LK Argus.

Bevor mit konkreteren Bauplanungen begonnen werden kann, muss erst einmal geklärt werden, wie die verkehrliche Erschließung des Wohngebietes erfolgen soll. „Ebenso wichtig ist die Frage: Wo findet der ruhende Verkehr Platz?“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Die Verkehrsfachleute von LK Argus befassten sich deshalb in den vergangenen Monaten intensiv mit beiden Themen. Erste Ergebnisse stellten sie im Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vor.

Eine erste wichtige Erkenntnis: Die Michelangelostraße muss neu gebaut werden. Als sie in den 70er-Jahren gebaut wurde, ist sie nicht in einem Stück angelegt worden. „Man baute seinerzeit erst den nördlichen, später die südlichen Teil der Straße. Darum hat sie heute ein so ungewöhnliches Aussehen“, meint Dr. Eckhart Heinrichs von LK Argus. Von der Nutzung her ist die Michelangelostraße heute eine reine Durchgangsstraße. In Zukunft wird sie allerdings Erschließungsstraße für das neue Wohngebiet. Dann werden auch viel mehr Fußgänger die Straße überqueren. Nicht nur deshalb schlagen die Gutachter einen Neubau vor. „Die Straße hat fast die Lebensdauer erreicht, die für eine Straße vorgesehen ist. Wir müssten sie in absehbarer Zeit sowieso sanieren“, sagt Kirchner.

Doch wie soll die Straße künftig aussehen? Dazu entwickelten die Gutachter vier Varianten. Die ersten beiden sehen nur wenige Veränderungen vor. Sie wären zwar recht kostengünstig, es würden aber auch mögliche Bauflächen verloren gehen. Deshalb entwickelte das Büro zwei weitere Varianten unter dem Motto „Boulevard Michelangelostraße“. Diese sehen eine fast geradlinige Fortführung des Straßenzuges von der Ostseestraße her vor. Die neuen Häuser könnten recht nah an der Straße entstehen.

Ob die Straße als Boulevard gebaut werden kann, dazu soll es jetzt noch vertiefende Untersuchungen geben. Unter anderem müssen noch Lärmgutachten erstellt werden. Erst danach kann das Ganze in die Investitionsplanung aufgenommen werden. Informationen zum aktuellen Sachstand gibt es auf http://asurl.de/12z3.

Ein weiteres wichtiges Thema, das viele Bewohner des benachbarten Mühlenkiezes interessiert, sind die Parkplätze. Nach mehreren Zählungen kam das Büro LK Argus zum Fazit: Derzeit werden im und am Mühlenkiez 1650 Parkplätze benötigt. Werden circa 1300 Wohnungen entlang der Michelangelostraße neu gebaut, sind noch weitere Parkplätze nötig. Der Bedarf würde sich dann auf insgesamt 2050 erhöhen.

Durch den geplanten Wohnungsbau auf heute bestehenden Parkflächen werden allerdings viele Parkplätze verloren gehen. Nur noch 700 würden übrigbleiben. Die erstaunliche Prognose der Verkehrsplaner: Durch Platzoptimierung wären auch nach der Erweiterung des Wohnquartiers ausreichend Parkplätze im Kiez vorhanden. Wird eine solche Neuordnung und Optimierung allerdings nicht gewünscht, wäre ein Parkhaus eine Alternative. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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