Denkmalpflegeplan für Strandbad Müggelsee erstellt

Die Postkarte von 1938 zeigt die ursprüngliche Farbgebung. | Foto: Repro: Drescher
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In wenigen Wochen geht die Restaurierung des Strandbads Müggelsee in die heiße Phase. Mitte März soll es dazu eine Bürgerversammlung geben. Ein Denkmalpflegeplan liegt bereits vor.

Erstellt hat ihn das Unternehmen Alexandra Restaurierungen im Auftrag des Bezirks. Bei der Tagung des Bezirksdenkmalrats Anfang Januar wurde der Plan zur Kenntnis genommen und über die künftige Farbgebung der historischen Bauten debattiert. „Eine Ansichtskarte von 1938 aus dem Heimatmuseum zeigt die historische Farbgebung. Das Foto wurde vermutlich mit dem neuen Agfacolorfilm aufgenommen und gibt die tatsächlichen Farben recht gut wieder“, freut sich Stefan Förster, der Vorsitzende des Denkmalrats.

Wieder hergestellt werden sollen auch die auf historischen Aufnahmen überlieferten Fensterläden, die bei Umbauarbeiten um 1970 durch modernere Varianten ersetzt wurden. Auch die historischen Fensterbeschläge sollen nach dem Rat der Denkmalpfleger wieder angebracht werden.

Anders sehen es die Experten von Alexandra Restaurierungen beim Schriftzug über dem Haupteingang zum Strand. Die Metallbuchstaben wurden in Kriegs- oder Nachkriegszeit entfernt und durch Gipsbuchstaben ersetzt. Hier soll auf die Wiederherstellung des originalen Schriftzugs von 1930 verzichtet und die Nachkriegsgestaltung von Stuckrestaurateuren erneuert werden.

Weiterhin wird vorgeschlagen, Öffnungen an den Fassaden wieder entsprechend der Erbauungszeit zu verändern, Einbauten im Wandelgang zu entfernen und die historische Freitreppe zu errichten. Die beiden Pilze auf der Sonnenterrasse, die der Entlüftung der darunter liegenden Sanitär- und Umkleideräume dienten, sollen ebenfalls wieder hergestellt werden.

Da die ursprünglich mit acht Millionen Euro veranschlagten Baukosten inzwischen stark angestiegen sind – es sind bis 13 Millionen Euro im Gespräch – bemüht sich der Bezirk derzeit, die Finanzierungslücke zu schließen. „Das Strandbad Müggelsee ist eine der wichtigsten öffentlich zugänglichen Denkmalanlagen in unserem Bezirk. Da dürfen bei der denkmalgerechten Restaurierung keine Abstriche gemacht werden“, sagt Stefan Förster.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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